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Friedrichshainer Kolloquien im Jahr 2002:

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2. Juli 2002
Gesundheit, Krankheit und Behinderung

Der biomedizinische Blick auf Behinderung
Brigitte Faber und Martina Puschke, Weibernetz e.V., Kassel

Die Bedeutung des Krankheitsbegriffs für die Formulierung von Rechten auf medizinische Versorgung
Dr. Monika Bobbert, Psychologin und Medizinethikerin, Institut für Geschichte der Medizin – Bereich Medizinethik, Universität Heidelberg

Die Begriffe "Krankheit", "Gesundheit" und "Behinderung" spielen eine ambivalente Rolle in ethischen und politischen Diskussionen. Einerseits verändert sich das Verständnis von "Krankheit", "Gesundheit" und "Behinderung" im Zuge des biomedizinischen Fortschritts. Die damit verbundenen Effekte von Diskriminierung und Ausgrenzung sind Gegenstand heftiger Kritik seitens der Behinderten-Selbsthilfe-Bewegung. Andererseits haben die Begriffe "Krankheit", "Gesundheit" und "Behinderung" eine entscheidende handlungsleitende Funktion für die biomedizinische Praxis und Forschung, indem sie Aufgaben, Ziele und Erfolgskriterien ärztlichen Handelns bestimmen und die Gestaltung der Gesundheitsversorgung sowie der Ressourcenverteilung legitimieren. Gegenstand der Diskussion war daher das Spannungsfeld zwischen einer berechtigten Begriffskritik und der Notwendigkeit normativer Begriffe "Krankheit", "Gesundheit" und "Behinderung".

Veröffentlichung der Vorträge:
Martina Puschke, Der biomedizinische Blick auf Behinderung, in: Medizin, Ethik und Behinderung, S. 46-54
Monika Bobbert, Die Bedeutung von Krankheits- und Behinderungsbegriffen für die Formulierung von Rechten auf Sozialleistungen, in: Anerkennung, Ethik und Behinderung, S. 151-173

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22. Oktober 2002
"Kind als Schaden"

Kind-als-Schaden-Urteil in Frankreich: der Fall Perruche
Dr. Clemens Pornschlegel, Professor für deutsche Literatur- und Kulturgeschichte, Université de Franche-Comté, Besançon

Kind-als-Schaden-Rechtsprechung in Deutschland
Ulrike Riedel, Rechtsanwältin, Staatssekretärin a. D., Berlin

Veröffentlichung der Vorträge:
Clemens Pornschlegel, Gibt es ein Recht, nicht geboren zu werden? - Zum "Fall Perruche", in: Medizin, Ethik und Behinderung, S. 133-151
Ulrike Riedel, "Schadensfall Kind", in: Medizin, Ethik und Behinderung, S. 117-132

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3. Dezember 2002
Eugenik

Genetik und Rassismus – eine Analyse genetischer Diagnostik aus Foucault’scher Perspektive
Dr. Thomas Lemke, Soziologe, Institut für Sozialforschung Frankfurt

Rassenhygiene in Deutschland bis 1945
PD Dr. Hans-Walter Schmuhl, Freiberuflicher Historiker, Bielefeld

Veröffentlichung des Vortrages von Hans-Walter Schmuhl:
Eugenik und psychiatrische Genetik in Deutschland, in: Medizin, Ethik und Behinderung, S. 98-116

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