Kooperationsveranstaltung
Aktuelle Entwicklungen der Pränataldiagnostik und Inklusion: Zusammenhänge und Widersprüche
24.11.2015 und 25.11.2015
Ort: Im Hotel Grenzfall, Ackerstr. 136, 13355 Berlin
Eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Bundesvereinigung Lebenshilfe, insieme, Lebenshilfe Österreich und dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft.
Die Pränataldiagnostik ist nach wie vor das größte Anwendungsfeld genetischer Diagnostik und gehört inzwischen zur Normalität der Schwangerschaft. Mit dem NIPD ist erstmals ein Screening für alle Schwangeren möglich, das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die untersuchten genetischen Auffälligkeiten entdeckt. Dies wirft Fragen der ethischen Legitimation auf. Bisher sind die Debatten um die Pränataldiagnostik einerseits und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen andererseits eher getrennt voneinander verlaufen.
Mit dieser Tagung soll einerseits der aktuelle Stand der PND dargestellt werden, andererseits die dazu parallel laufenden gesellschaftlichen Entwicklungen, einer stärkeren Einbindung von Menschen mit Behinderung.
- Wie entwickeln sich die Möglichkeiten und Anwendungsfelder der PND, insbesondere mit Blick auf die Diskussionen um ein allgemeines Screening?
- Haben die Ansätze zur Umsetzung der UN Behindertenkonvention und die Bemühungen zur Umsetzung der Inklusion daran etwas geändert? Können sie in Zukunft etwas ändern?
- Oder unterläuft die Ausweitung der Pränataldiagnostik vielmehr die Umsetzung der Inklusion?
- Welches Bild von Behinderung wird mit diesen Verfahren transportiert?
Die Veranstaltung lädt ein zum Austausch von Erfahrungen, Wissen und Ideen und bietet Raum für das gemeinsame Nachdenken und die Entwicklungen von Positionen, Einschätzungen und Handlungsvorschlägen. Sie soll Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige, Menschen, die an der Umsetzung der Inklusion interessiert sind und daran professionell, politisch oder persönlich mitwirken, und Fachleute aus Politik, Medizin und Beratung zusammenbringen, um Fragen der Pränataldiagnostik im gesellschaftlichen Kontext zu diskutieren.
Dabei sollen auch die unterschiedlichen Umgangsweisen mit PND und Inklusion in Deutschland, Österreich und der Schweiz beleuchtet werden, um aus den unterschiedlichen Erfahrungen nach Möglichkeit lernen zu können:
Programm
1. Tag, 24. November 2015
13.00 Uhr Begrüßung
13.10 Uhr Grußwort Caren Marks, Staatssekretärin der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
13.20 Uhr Einführung: Inklusion und Pränataldiagnostik: ein problematisches Verhältnis
Prof. Dr. Germain Weber, Lebenshilfe Österreich
14.00 Uhr NIPD: Stand, Einschätzung, Perspektiven
Dr. Peter Bernhard, Koblenz (angefragt)
14.30 Uhr Persönliche Entscheidungen im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Entwicklungen. Ethische Reflektionen zu einem existentiellen Verhältnis
Dr.in Ruth Baumann-Hölzle, Uni Klagenfurt
15.00 Uhr Diskussion
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 – 18.30 Uhr Parallele Arbeitsgruppen mit Kurzimpulsen
1. Arbeitsgruppe Neue Entwicklungen in der Pränataldiagnostik: Anforderungen und Herausforderungen für die Beratung: Dr. Peter Bernhard
2. Arbeitsgruppe Menschenbilder, Inklusion und PND: Welches Bild von Behinderung zeigt die Praxis der PND? Dr.in Ruth Baumann-Hölzle
3. Arbeitsgruppe Ethos des Nichtwissens: Erfahrungen, Möglichkeiten und Folgen des Nicht-Testens in der Schwangerschaft, Prof. Dr. Klaus Vetter
19.00 Uhr Abendessen
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2. Tag, 25. November 2015
9.00 Uhr Inklusion und Diskriminierung in der Praxis
Ramona Günther, Selbstvertreterin, Bundesvereinigung Lebenshilfe Deutschland
9.20 Uhr Diskussion
9.40 Uhr (Wie) wird die Pränataldiagnostik gesteuert? Die Bedeutung von gesetzlichen Regelungen und Kostenregelungen und der Praxis der Aufklärung und Beratung
Dr. Bettina Leonhard, Bundesvereinigung Lebenshilfe, Berlin
N.N.
Christa Schönbächler, insieme, Bern
10.30 Uhr Diskussion
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Politik der Inklusion – Politik der Selektion? Handlungsmöglichkeiten und Interventionsstrategien
Podiumsgespräch mit Politikern und Medizinern aus Deutschland (Corinna Rüffer MdB, Ulla Schmidt MdB und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Klaus Vetter, Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe)
12.30 Uhr Ausblick
Christa Schönbächler, insieme
Prof. Dr. Germain Weber, Lebenshilfe Österreich
Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust, Bundesvereinigung Lebenshilfe
13.00 Uhr Ende der Veranstaltung
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Anmeldung/Übernachtung/Rückfragen
Die Anmeldefrist endet am 03.11.2015.
Für die Anmeldung ist das Anmeldeformular zu verwenden.
Der Teilnahmebeitrag beläuft sich auf 90,00 Euro (bzw. 60,00 Euro ermäßigt) inklusive Tagungsgetränken und -verpflegung.
Kosten für Übernachtung und die Reisekosten sind von den Teilnehmern/innen selbst zu tragen.