„3 Disability Mainstreaming in Berlin
„Disability Mainstreaming in Berlin – Das Thema Behinderung geht alle an“ so lautet der Titel einer Studie, die das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft unter der Leitung von Frau Dr. Katrin Grüber im Auftrag des Senats von Berlin, vertreten durch den Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung, erarbeitet und im Juni 2011 vorgelegt hat.
Der Landesbeauftragte, der dieses ambitionierte Projekt als Auftraggeber und Interviewpartner begleitet hat, das bereits von seinem Vorgänger Martin Marquard vorbereitet wurde, sieht in der Studie vor allem einen Beitrag zur Analyse der bewährten Instrumente der Berliner Behindertenpolitik. Die Studie leistet eine kritische Aufarbeitung der Entwicklung der Querschnittsaufgabe Behindertenpolitik und ihrer Instrumente im Land Berlin, aus der dann Überlegungen zu einer nachhaltigen Verankerung von Disability Mainstreaming ins Berliner Verwaltungshandeln bzw. zur Integration des Gleichstellungsanspruchs von Menschen mit und ohne Behinderung in das Verwaltungshandeln aller Fachgebiete abgeleitet werden.
Dieser Anspruch, der sich sowohl aus Artikel 11 der Verfassung von Berlin als auch aus der UN-BRK ableitet, wird nicht zuletzt anhand einer Analyse der bisherigen Arbeit der Arbeitsgruppen „Menschen mit Behinderung“ überprüft und weiterentwickelt. Letztlich belegt diese Studie im Vorhinein, dass die Verleihung des Access City Award der EU Kommission am 3. Dezember 2012 an Berlin die Frucht eines langen und intensiven Partizipationsprozesses von Menschen mit Behinderung ist. Insbesondere die Erfolge und Fortschritte bei der baulichen und verkehrlichen Barrierefreiheit wären ohne die praktische Mitwirkung und den ständigen Druck von Menschen mit Behinderung auf Verwaltungen und Verkehrsträger nicht möglich gewesen.
4 Schlussbemerkung
Da sich die Tätigkeit des Landesbeauftragten auch in den nächsten Jahren auf die Umsetzung der UN-BRK konzentrieren muss, kann die kritische Aufarbeitung bisheriger Umsetzungsstrategien von Behindertenpolitik, wie sie von der Studie des Instituts Mensch, Ethik und Wissenschaft geleistet wird, nur hilfreich sein.“