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IMEW-Newsletter 17/2012 - Friedrichshainer Kolloquium - zu Gast in Zehlendorf - "Definition von Behinderung"

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

ich freue mich, Sie zu unserer nächsten Veranstaltung im Rahmen des Friedrichshainer Kolloquiums einladen zu dürfen.

 

Die Veranstaltung „Definition von Behinderung“ findet am Dienstag, den 11. Dezember 2012, in der Zeit zwischen 16.00 und 19.00 Uhr in der Villa Donnersmarck in Zehlendorf statt.

 

Die Referentinnen beleuchten in ihren Vorträgen den Begriff Behinderung aus unterschiedlichen Perspektiven. Wie wird Behinderung in der gegenwärtigen sozialrechtlichen Praxis in Deutschland definiert? Und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die UN-Behindertenrechtskonvention? – Das ist einer der beiden Zugänge zur „Definition von Behinderung“ am Nachmittag des 11. Dezembers. Der zweite Zugang nimmt seinen Weg über die Lebenswelt von Paaren, bei denen einer der Partner im Laufe der Partnerschaft eine körperliche Beeinträchtigung erworben hat.

 

Durch die Friedrichshainer Kolloquien etabliert das IMEW eine Plattform, auf welcher der Dialog zwischen den Disziplinen gefordert und gefördert, und vor allem die Perspektive von Menschen mit Behinderungen gestärkt wird. Hierbei richten sich die Friedrichshainer Kolloquien an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fachbereichen, an Studierende und Interessierte. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Katrin Grüber

 

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Dienstag, 11. Dezember 2012, 16 Uhr -19 Uhr

Definition von Behinderung

 

Der Behinderungsbegriff in Deutschland und die UN-Behindertenrechtskonvention

- Dr. Minou Banafsche

 

Nach dem Neunten Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) sind Menschen behindert, „wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist.“ Das Sozialrecht enthält außerdem noch besondere Regelungen zur Teilhabe schwerbehinderter und ihnen gleichgestellter Menschen, die einen bestimmten Grad der Behinderung und besondere arbeitsmarktbezogene Schwierigkeiten nachweisen müssen. Behinderung ergibt sich demnach aus einer Teilhabebeeinträchtigung infolge einer Funktionsbeeinträchtigung, was den Schluss nahelegt, dass das deutsche Recht Behinderung defizitorientiert ermittelt. Ob dies tatsächlich so ist, bedarf der Klärung.

 

Eine andere Form des Zusammenspiels von Funktions- und Teilhabebeeinträchtigung vermittelt die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), wonach zu den Menschen mit Behinderungen Menschen zählen, „die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können.“ Hierin spiegelt sich das sogenannte „bio-psycho-soziale Modell“ der International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) wider, welches in Behinderung eine Interdependenz zwischen Funktionsbeeinträchtigung und Umweltbarrieren sieht.

 

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach den Unterschieden zwischen dem SGB IX und der UN-BRK das Verständnis von Behinderung betreffend und gegebenenfalls nach der Notwendigkeit einer Weiterentwicklung des deutschen Rechts im Sinne der UN-BRK, die es vorliegend zu erörtern gilt.

Dr. Minou Banafsche ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München. Dort ist sie Mitglied einer interdisziplinär ausgerichteten Fachgruppe mit dem Forschungsschwerpunkt der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Seit dem Wintersemester 2010/2011 nimmt sie eine Vertretungsprofessur für das Fachgebiet „Recht sozialer Dienstleistungen und Einrichtungen" an der Universität Kassel wahr.

 

(Ehe-)Partnerschaftliche Definition von Behinderung

- Birgit Behrisch, Berlin

 

Eine körperliche „Behinderung“ bei einem Partner einer Lebenspartnerschaft, aufgrund eines akuten Krankheits- oder Unfallgeschehens oder im Zusammenhang mit einer chronischen Erkrankung, bedeutet für das Paar gemeinsam eine Neuorganisation sämtlicher Lebensbereiche. Denn das alltägliche Arbeits-Arrangement des Paares ist aufgrund des körperlichen Funktionsverlusts bei einem Partner so nicht länger aufrecht zu erhalten. Vielmehr ist nun der Umgang mit den ausstehenden Arbeiten oder dem Mehraufwand von Krankheit- und Pflegearbeit vom Paar zu regeln. Im Weiteren wird vom Paar ein Alltag realisiert, welcher sich an eigener Leiberfahrung und Körperbetrachtung festmacht, die jedoch gesellschaftlich kulturell gerahmt und vermittelt werden.

 

Die Verhandlungen über die partnerschaftliche Arbeitsteilung drehen sich dementsprechend um mögliche körperliche Leistungsfähigkeit und partnerschaftliche Belastbarkeit und berühren damit die zentralen Themen von Individualität, Intimität und Privatheit im partnerschaftlichen Binnenraum der Beziehung. „Normalität“ als Ausdruck von Lebensqualität ist dabei für die Paare die Zielfolie für die Alltagsgestaltung, welche ebenfalls stark durch medizinisch-therapeutische wie auch sozial-politische Rahmenbedingungen von Wissen und Ressourcen beeinflusst wird. Zwar ist allein ein Partner unmittelbar am Leib von der körperlichen Veränderung betroffen, doch bezogen auf die Veränderungen der gemeinsam geteilten Paarwelt und den Auswirkungen der gesellschaftlichen Kommentierung auf den Eintritt einer „Behinderung“ sind beide Partner gleichermaßen betroffen, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise.

 

Birgit Behrisch hat Erziehungswissenschaft und Evangelische Theologie studiert. Sie hat im Bereich Rehabilitationswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Birgit Behrisch ist Promotionsstipendiatin des Evangelischen Studienwerks.

 

 

Kooperationspartner:

 

IMEW

Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft

Warschauer Straße 58 A

10243 Berlin

Telefon: (0)30 / 29 38 17 - 70

Fax: (0)30 / 29 38 17 - 80

www.imew.de

 

Fürst-Donnersmarck-Stiftung zu Berlin

Bereich Freizeit, Bildung, Beratung

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

Tel.: 030 – 847 187 0

Fax: 030 – 847 187 23

E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de

www.villadonnersmarck.de

 

Veranstaltungsort:

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

 

Kontakt:

Dr. Katrin Grüber

Telefon: 030-293817-70

E-Mail: info@imew.de

www.imew.de

 

Anmeldung:

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

Tel.: 030 – 847 187 0

Fax: 030 – 847 187 23

E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de

Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis 14 Tage vor dem jeweiligen Termin. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.

 

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Unsere Veröffentlichungen

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Neuerscheinungen

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Broschüre „10 Jahre Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft“. In dieser Publikation finden Sie die gesammelten Beiträge des festlichen Abends im Oktober 2011 sowie einen Überblick über Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Projekte des Institutes. Die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen.

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Veröffentlichung „Alter und Behinderung – Behinderung und Alter, Herausforderungen für die Gesellschaft“, hrsg. vom DRK und IMEW. ISBN 978-3-88579-747-5, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen.

 

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__ Ich bestelle _____ Expl. des imew konkret 15 „Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune“ von Klaudia Erhardt und Katrin Grüber 2011, ISSN 1612-9989, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen

 

__ Ich bestelle _____ Expl. des imew konkret 14 „Disability Mainstreaming in Berlin – Behinderung geht alle an“ von Katrin Grüber und Stefanie Ackermann 2011, ISSN 1612-9989, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Veröffentlichung „Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune“ von Klaudia Erhardt und Katrin Grüber 2011; Buch. 148 S. Paperback Lambertus ISBN 978-3-7841-2053, Euro 16,80, zzgl. 2 EUR Versand pro Exemplar

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Broschüre IMEW Projekt „Disability Mainstreaming in Berlin – das Thema Behinderung geht alle an“, erarbeitet von Katrin Grüber, Stefanie Ackermann, Michael Spörke, 2011; broschiert, 42 Seiten, ISBN 978-3-9811917-3-8. Schutzgebühr 6 EUR, zzgl. 2 EUR Versand pro Exemplar

 

__ Ich bestelle _____ Expl der Veröffentlichung Grenzen des Erklärens - Plädoyer für verschiedene Zugangswege zum Erkennen, herausgegeben von Günter Altner, Markus Dederich, Rainer Hohlfeld und Katrin Grüber, 2011, 110 Seiten, Hirzel, ISBN 978-3-7776-1817-3, Euro 22, zuzüglich 3 EUR Versand pro Expl.

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Expertise Nr. 11 „Exklusion und Inklusion durch Sprache – Zur Geschichte des Begriffs Behinderung“ von Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl für 12 EUR zzgl. 2 EUR Versand pro Expl.

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Expertise Nr. 10 „Klinische Ethikkomitees und die Themen der Pflege“ von Dr. Helen Kohlen für 8 EUR zzgl. 2 EUR Versand pro Expl.

 

nachstehendes Bestellformular bitte per Fax an: 030/29 38 17 80, per E-Mail: info@imew.de oder per Post an das IMEW, Adresse siehe oben

 

 

 

 

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Unterstützungsmöglichkeiten

 

Sehr geehrte Damen und Herren, falls Sie noch nicht zu den Spendern und Förderern des IMEW zählen, möchten wir Sie um die finanzielle Unterstützung für unser Institut und unsere Vision bitten. Für jede Spende erhalten Sie einen herzlichen Dank und eine Zuwendungsbescheinigung für Ihre Steuererklärung! Weitere Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie nachfolgend.

 

IMEW Spendenkonto-Nr.: 32 82 101,

Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 100 205 00)

Vermerk: Spende von "Ihr Name, Ihre Anschrift“

 

 

__ Ich möchte die Perspektive Behinderung finanziell stärken als Spenderinnen und Spender bzw. als Förderer im Freundes- und Fördererkreis. Ich bitte die Institutsleiterin mich hierzu individuell zu beraten.

__ Gerne unterstützen wir die Ziele des IMEW und setzen von unserer Webseite einen Link zu www.imew.de

 

 

 

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Fax: _____________________________________________________________

 

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Impressum:

 

IMEW Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft gemeinnützigeGmbH.

Warschauer Str. 58A, D-10243 Berlin

fon: +49 (030) 293817-70

fax: +49 (030) 293817-80

E-mail: info@imew.de

Alle erforderlichen Pflichtangaben zur Gesellschaft im Sinne des § 35a GmbHG erhalten Sie im Impressum auf www.imew.de

 

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