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Sterbeorte

Beitrag von Prof. Dr. Marianne Gronemeyer
Tagung "Das Sterben in die Mitte holen“, 11. November 2005 in Köln

Gemeinsame Tagung des Institutes Mensch, Ethik und Wissenschaft, der Heinrich-Böll-Stiftung und des Deutschen Behindertenrates

Wenn ich das Thema, das Sie mir gestellt haben, recht deute, dann wirft es die Frage auf, wo denn Menschen unter unseren Lebensbedingungen würdevoll sterben könnten. Als ließe sich eine Art Sterbekartographie oder Sterbearchitektur ausdenken, die den Rahmen für ein gutes Sterben bietet, und als ginge es darum, Orte, an denen sich gut sterben lässt, um der Menschlichkeit willen zur Verfügung zu halten. Tatsächlich haben wir ja allen Grund, Klage darüber zu führen, dass den Sterbenden auch oder vielmehr gerade in den allerreichsten Gesellschaften und in Zeiten relativen Friedens kaum Orte zugebilligt werden, die der Tatsache gerecht werden, dass das Verlöschen eines jeden Lebens ein kleiner Weltuntergang ist, die Auslöschung einer unwiederholbaren Einzigartigkeit Anlass genug, um wenigstens für einen Augenblick den Atem anzuhalten und die geschäftige Alltagsroutine stillzustellen / zu unterbrechen. Immer wieder hören wir, dass Sterbende, weil sie im Wege sind, in Badezimmer oder Abstellkammern abgeschoben werden oder alleingelassen in ihren Behausungen ihren letzten Seufzer tun und erst nach Wochen, wenn sie üble Gerüche verbreiten, gefunden werden. Tatsächlich sagen auf Befragen hin 80 Prozent der Menschen, dass sie zu Hause sterben möchten, und tatsächlich finden 80 Prozent der Sterbenden ihren Tod in einem Krankenhaus oder Heim unter Aufsicht von oder vernachlässigt von 'Personal'.

Es ist jedoch nicht so einfach zu wissen, wo sich gut sterben lässt. Lassen Sie mich ihnen von einer sehr persönlichen Erfahrung erzählen, vom Tod meiner Großmutter im Jahr 1959. Die Großmutter starb an einem Herzanfall. Sie lebte bei uns, aber sie starb unterwegs. Sie war auf dem Wege zu ihrer Tochter, weniger, um der einen dieser geduldeten Besuche abzustatten, als vielmehr, um sich, wie sie es von Zeit zu Zeit tat, ein paar Tage lang der Strick- und Flick- und Stopfarbeiten anzunehmen, die damals in weniger begüterten Haushalten noch in großem Umfang anfielen. Sie hätte, um an ihr Ziel zu gelangen in das dritte Stockwerk eines Mietshauses steigen müssen, aber auf dem Treppenabsatz des ersten Stockwerks ereilte sie der Anfall. Sie hatte viele solcher Anfälle erlebt und überlebt, aber dieses Mal wusste sie, dass es der letzte sein würde. Sie fasste diese Gewissheit in ihre letzten Worte: Ach Gott, ick bliev doot.

Der letzte Ernst ließ sich wohl nur in der plattdeutschen Muttersprache ausdrücken. Die Tochter, als sie den Ernst der Lage erkannte, lief in die Wohnung und holte der Großmutter einen Stuhl und eine Decke und ließ derweilen das vierjährige Enkelkind an der Hand der Großmutter zurück. Und die Großmutter starb - auf dem Treppenabsatz. Es wäre der Tochter, meiner Tante, nicht im Traume eingefallen, dass statt des Stuhles und der Decke ein Arzt zu holen gewesen wäre, obwohl sie damals bereits ein Telefon hatte. Auch der Großmutter wäre es nie in den Sinn gekommen, einen Arzt rufen zu lassen, wie sie auch all die anderen voraufgegangenen Herzanfälle nicht als Krankheit gedeutet hatte, die in die Zuständigkeit eines Arztes gehört hätten, sondern als eine Altersschwäche, die in ihre eigene Zuständigkeit fiel oder in die ihres Herrgotts. Heutzutage würde sich die Tante wahrscheinlich wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten müssen, sie hätte sich verdächtig gemacht und hätte es schwer, für ihr 'Versäumnis' gute Gründe beizubringen. Damals war sie um gute Gründe keineswegs verlegen, weil ihr Verhalten vollkommen normal und über jeden Zweifel erhaben war, weder Arzt noch Rettungswagen noch Polizei hatten beim Sterben meiner Großmutter etwas verloren, nur ein paar hilfsbereite Nachbarn fanden sich ein.

Der Treppenabsatz eines Hamburger Mietshauses - ein idealer Ort zum Sterben? Ist das die Antwort auf die Frage nach den Sterbeorten? Gewiss nicht. Aber trotzdem scheint mir, dass die Großmutter aus heutiger Sicht nicht nur unerhört eigensinnig, sondern auch privilegiert gestorben ist. Nicht, weil sie einen besonders wohlbereiteten Sterbeort gehabt hätte, sondern weil sie keinen brauchte. Sie ist buchstäblich mitten aus dem Leben hinausgestorben. Ich könnte auch sagen: Sie ist gesund gestorben, und das ist ein wirklich gnädiger Tod. Dennoch starb sie nicht eines plötzlichen Todes. Die mors repentina, der augenblickliche Tod, war bei den Alten am meisten gefürchtet, weil er dem Sterbenden nicht die Zeit ließ, seinen Frieden zu machen mit Gott und den Menschen. Die Großmutter hatte den Tod oft nahen gefühlt, ob er ihr deshalb vertraut war, wage ich nicht zu sagen, aber plötzlich und unvorhergesehen kam er nicht.

Sie war bis zuletzt ein tätiger Mensch, denn damals gab es noch genügend Tätigkeiten, die mit den schwächeren Kräften, die das Alter uns lässt, verrichtet werden konnten. Privilegiert erscheint mir ihr Tod aber vor allem, weil er noch ganz selbstverständlich einer war, der kam , und nicht einer, für den sie selbst verantwortlich war, für den sie Vorsorge zu treffen und sich auf diese oder jene Weise zu entscheiden gehabt hätte: mit dieser oder jener Behandlungsvariante, mit oder ohne lebensverlängernde Maßnahmen, mit oder ohne Weitergabe des eigenen Organbestandes, mit oder ohne Morphium, mit oder ohne künstliche Ernährung und bitte unter Berücksichtigung der dabei entstehenden Kosten.

Aus heutiger Sicht erscheint dieses unüberwachte Sterben, das von keiner Dienstleistung unterstützt und von keiner medizinischen Maßnahme begleitet wurde, unannehmbar, geradezu fahrlässig, wenn auch andererseits der Großmutter sicher dafür applaudiert würde, dass sie so ungemein kostensparend gestorben ist.

Eine Generation später, als die Mutter ihrerseits von Herzanfällen heimgesucht wurde, waren diese bereits eine Krankheit, ihren Tod konnte sie nur noch medizinisch überwacht finden, und wir als nächste Angehörige mussten eine 'Entscheidung' darüber fällen, ob wir lebensverlängernde Maßnahmen für sie in Anspruch nehmen wollten. Sie starb dann - nach kurzem Aufenthalt im Pflegeheim - in einem Krankenhaus im Umkleideraum des Pflegepersonals, fand in ihrem Todeskampf allerdings Erleichterung durch die Zufuhr von Sauerstoff und wurde, nachdem sie ihren letzten Atemzug getan hatte, abgeschaltet und rasch fortgeschafft, denn uns, die wir das ganz widerspruchslos geschehen ließen, wäre es nicht eingefallen, sie nach Hause zu holen, die zahlreiche Familie um sie zu versammeln und ein paar Tage Totenwache bei ihr zu halten.

Das ist vielleicht in anderen Teilen Europas und der Welt in ländlichen Regionen noch Brauch, vielleicht auch schon nicht mehr. In den siebziger Jahren waren wir nach Kreta gereist und hatten den Stützpunkt für die Spurensuche in die Vergangenheit in einem damals noch kleinen Ort an der Südküste der Insel gefunden. Der Ort bestand im Wesentlichen aus zwei Straßen die parallel zum Hafen hinabführten. Die eine Straße bestand aus Restaurants, Tavernen, Bars und Cafés, in denen die Männer beim Ouzo und Brettspiel saßen und abends tanzten. Hier war Lärm und Leben. In der anderen Straße wohnten die Dorfbewohner in kleinen weiß getünchten Häusern mit Terrassen davor. Als einer der Bewohner in der Nachbarstraße starb, wurde er zwei Tage lang im Hause aufgebahrt, die Nachbarn und Dorfbewohner fanden sich ein, nahmen Abschied und verweilten bei einer Tasse Kaffee auf der Terrasse, um den Hinterbliebenen Beistand zu gewähren. Ganz selbstverständlich verstummte für die Zeit der Totenwache in der lärmigen Gasse die Musik, der Tanz und das Brettspiel unterblieben bis zur Bestattung des Toten, stattdessen war die Luft erfüllt vom Klagegesang der Klagefrauen.

Ein ganzes Dorf hielt den Atem an, und die Touristen fügten sich in den Ritus von Stille und Klage, denn er hatte etwas Zwingendes, ohne erzwungen zu werden.

Dass es auch hierzulande möglich ist, die Toten bei sich zu behalten, also dort, wo sie gelebt haben, weiß kaum jemand. Ich gestehe, dass ich das auch erst weiß, seit ich vor drei Jahren erlebt habe, dass ich bei jemandem, der mir unendlich viel bedeutete, dem wichtigsten Lehrer in meinem Leben, Totenwache halten konnte. Er war gelagert, wo er gestorben war, in dem Zimmer, in dem wir uns viele Male um ihn versammelt hatten, um drängende Fragen zu erörtern. Im Nachbarzimmer trafen die Freunde aus aller Herren Länder ein, um Abschied zu nehmen, dort wurden sie bewirtet, und dort wurden in vielen Gesprächen Geschichten ausgetauscht, die sich um den Toten drehten, und alle wussten, er war mitten unter ihnen.

Auch dies ein in Ruhe gelassenes Sterben, dem aber eine jahrzehntelange strikte Weigerung, sich in die Hände der Medizin zu begeben, vorausgegangen war. Dieses Sterben wurde nicht mehr so selbstverständlich sich selbst überlassen wie das meiner Großmutter. Es wurde erkämpft mit einer radikalen Kritik an einer Gesellschaft, die die Kunst des Leidens und des Sterbens unterminiert und eine Sterbetechnik, expertokratische Organisation und Kontrolle an ihre Stelle gesetzt hat.

Ist nicht die Frage nach den Sterbeorten in sich selbst schon ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir in einer Gesellschaft leben, die alle Anstrengung darauf richtet, den Tod aus ihrer Mitte auszusperren? Und wäre nicht die Frage nach den Orten für ein gutes Sterben ganz anders zu stellen, nämlich als die Frage nach den Bedingungen des guten Lebens? Könnte es nicht sein, dass der ausgesperrte Tod und das eingesperrte Leben einander bedingen?

'Nekrophil' nannte Erich Fromm in seiner Studie über die menschliche Destruktivität die modernen Gesellschaften und bezichtigte sie damit der 'Liebe' zum Leichenhaften, zum Erstorbenen und Erkalteten, zum Toten. Das scheint eine fragwürdige Diagnose angesichts der Lebensgier, die sich ungehemmt ausbreitet. Die Lebenswissenschaften und Biotechnologien haben Hochkonjunktur und versprechen weitere Lebensverlängerung, womöglich bei guter Gesundheit und stattlicher Statur. Sie empfehlen sich als die Hoffnungsträger, die unermüdlich mit der Abschaffung 'überflüssigen Leides' befasst seien; und tatsächlich wird ihnen genau dies zugetraut und von Ethikkommissionen, die wie Pilze aus dem Boden schießen, sogar zur ethischen Pflicht gemacht.

Die andere Diagnose beschreibt unsere Gesellschaft, wie gesagt, als todverleugnend. Aber auch gegen sie spricht die alltägliche Erfahrung. Vom Tod ist überall und ununterbrochen die Rede. Die Frage, wer über ihn zu befinden hat, wird in hitzigen öffentlichen Debatten und Talkshows erörtert. Die Literatur über den Umgang mit Sterben und Tod füllt ganze Regale und kann sogar im Bahnhofsshop in der Ratgebersparte gut sortiert erworben werden. Was nun also? Sind wir todesversessen oder todesvergessen; sind wir lebenshungrig oder todessüchtig? Oder beides? Ist womöglich, was als widersprüchlich erscheint, gleichursprünglich? Ist das umherschwirrende Gerede über den Tod nur eine höhere Form der Verleugnung? Und ist die Lebensgier eine Folge der Verdrängung des Todes und vice versa?

"Es gibt nur einen guten Tod, den besiegten … Für jeden soll es möglich sein, bis zur Grenze seines biologischen Kapitals zu gelangen und sein Leben ‚bis zur Neige' ohne Gewalt oder vorzeitigen Tod zu genießen" (Jean Baudrillard, Der Tod tanzt aus der Reihe, Berlin 1979, S. 95 f.), das ist das moderne Credo im Angesicht des Todes. Da aber der Tod einstweilen nicht besiegbar ist, soll er wenigstens berechenbar sein, der Stachel der Überraschung soll ihm gezogen werden.

Wenn wir in die Geschichte der großen Ideen schauen, dann sehen wir am Beginn aufklärerischen Denkens die Ausmerzung der Überraschung geradezu kategorisch und programmatisch auf die Agenda des modernen Menschen gesetzt. Es war René Descartes, der in der Überraschung die Ursache der Furcht des Menschen ausmachte. Und da er die Furcht für das Grundübel menschlicher Existenz erachtete, weil sie den menschlichen Taten- und Erkenntnisdrang paralysiere, wies er seine Zeitgenossen an, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten, alle Dinge so genau zu durchschauen, so vorhersehbar und berechenbar zu machen, dass die Menschen von Überraschung, Widerfahrnis und Geschick nicht länger heimgesucht würden.

Descartes hatte allemal erkannt, dass das Überraschende nicht harmlos ist. Er wusste: Das Leben ist voller Überraschung, und der Tod ist die größte unter ihnen. Seine Kampfansage an die Überraschung galt in letzter Hinsicht dem ärgsten Widersacher des von Furcht gequälten Menschen, dem Tod. Und tatsächlich machte er sich daran, eine auf unwiderleglichen Beweisen gründende Medizin gegen diesen Urfeind des Menschen ins Feld zu führen. Er hoffte noch zu seinen Lebzeiten mit seinen Forschungen so weit voranzukommen, dass er das Leben beträchtlich verlängern helfen, Krankheiten besiegen, ja sogar das Alter ersparen könnte.

Kommt uns das alles nicht sehr bekannt vor? Wir Heutigen sind Descartes gläubige Nachfahren, im großen und ganzen der Überraschung nicht hold. Wir haben uns gegen sie entschieden und unsere gesellschaftlichen Verhältnisse so eingerichtet, dass der Überraschung möglichst wenig von ihrem Eigensinn bleiben soll. Dass diesem Bemühen dann doch nicht der rechte Erfolg beschieden ist, ändert nichts an der Grundeinstellung gegenüber dem Unvorhergesehenen. Es ändert nichts daran, dass wir die Zukunft, das was ungemacht, ungeplant und unverhofft auf uns zukommt, nicht leiden können und deshalb unablässig - gegen sie ankämpfend - ihr unsere Signatur aufprägen, sie mit Beschlag belegen und in die Gangart zwingen wollen, die unseren Plänen gemäß ist. Der Tod ist der Inbegriff der Überraschung und der Unvorhersehbarkeit, denn er ist für jeden Menschen absolut beispiellos. Keine Erfahrung hat zu ihm Zutritt. Auch der Tod des Ander'n, der neben mir stirbt, gewährt mir keinen Einblick in sein Wesen, sondern nur in das, was er unter den Lebenden anrichtet. Der Tod ist das ganz Andere, das vollkommen Fremde. Umso mehr gilt ihm auch die Unduldsamkeit und der Wille, ihn unter Kontrolle zu zwingen. Wie hoffte der moderne Mensch der als bedrohlich empfundenen Überraschung Herr zu werden? Wie ließ sich das Leben vom Zufall befreien? Homo faber, der Macher-Mensch, wollte in einer Welt leben, die er so genau durchschauen und beherrschen konnte, wie man eben nur das durchschauen kann, was man selbst angerichtet hat. Er wollte eine Welt veranstalten, "in der es kommt, wie man denkt, weil man kann, was man will." (Peter Sloterdijk, Eurotaoismus, Frankfurt 1989, S. 22 f.) Dass er trotz alledem den Tod nicht besiegen konnte, entmutigte ihn nicht, solange er glaubte, ihn doch wenigstens zähmen und aus dem laufenden Leben fernhalten zu können. Aber der aus dem Leben vertriebene Tod kehrt unbemerkt zurück und infiziert die durch und durch menschengemachten Verhältnisse mit seiner Tödlichkeit. Sobald der Mensch aufhörte mit seiner Lebenswelt auf Du und Du zu sein, sobald ihm alle Kreatur inklusive seinesgleichen nicht mehr als ein 'Du' gegenüberstand, sondern nur noch als ein 'Das-da', als ein Objekt erschien, mit dem er umspringen konnte, das auf Kommando zu seiner Verfügung stand, erstarb ihm sein lebendiges Gegenüber unter der Hand zu bloßer Materie, die bewertet, bewirtschaftet und ausgebeutet werden konnte, die aber aufhörte, Segen zu spenden. Um selbstmächtig zu werden, um seine unwillkommene Angewiesenheit abzuschütteln, wollte der moderne Mensch sein Dasein nur sich selbst verdanken, ganz Herr werden über seine Existenz, seinen Mitgeschöpfen jedes Mitspracherecht bei seinen Machenschaften verweigern. Er hat damit aus seiner Lebenswelt eine Welt toter und tauber Dinge werden lassen, sie ‚todsicher' gemacht, und schließlich sogar den Tod seiner Lebendigkeit beraubt, ihn verwaltet, reglementiert und standardisiert, ihm eine Norm und einen Zeitplan auferlegt: Ohne Übertreibung könne man sagen, "daß immer weniger von uns einfach an Lebensmüdigkeit oder Alterschwäche sterben", schreibt Günther Anders.

"Einfache Sterbefälle sind bereits altertümliche Raritäten. Zumeist wird der Tod hergestellt. Gestorben wird. Nicht Sterbliche sind wir Heutigen, primär vielmehr Ermordbare. Sofern wir nicht durch Napalm, Radioaktivität oder Gas umgebracht werden … werden wir in verchromte Sterbefabriken verlagert. In diesen werden wir zwar nicht umgebracht, … aber während dieser Verzögerungszeit werden wir doch so fest in den Apparat eingeschaltet, daß wir zu dessen Teil, unser Sterben zum Teil der Apparatefunktionen und unser Tod zum momentanen Binnenereignis innerhalb des Apparates wird." (Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. II, München 1988, S. 247)

Zu allen Zeiten hat die Todesfurcht ihre je besondere Ausprägung erfahren. Die Angst vor dem plötzlichen Tod, hat die mittelalterlichen Menschen gepeinigt, weil sie glaubten, ohne ein zureichendes Sterberitual der ewigen Verdammnis zu verfallen. In Pestzeiten haben sie sich, so wird berichtet, mit letzter Kraft sogar selbst bei lebendigem Leibe an gesegnetem Ort verscharrt, um nicht in die Massengräber vor den Stadttoren geworfen zu werden, fernab von den Reliquien der Heiligen, auf deren Fürbitte sie sich angewiesen wussten. In Kriegszeiten haben sie sich vor dem namenlosen Verbluten auf den Schlachtfeldern oder im Bombenhagel gefürchtet. Das Grauen vor dem industriellen Tod haben uns die Konzentrationslager gelehrt. Allen Todesängsten gemeinsam ist die Namenlosigkeit des Sterbens, die Auslöschung ohne wenn und aber. Und heute geht die Angst vor dem veranstalteten Tod um. Diese Angst vor einem verwalteten Tod, die Angst davor, dass ich meinen eigenen Tod nicht finden werde, hat viele gegenwärtig dazu verleitet, mit einer Patientenverfügung die Maschinierung ihres Sterbens zu verhindern. Auch diese Sterbegarantie, die uns glauben macht, wir würden den eigenen Tod in die eigene Verfügung zurückbekommen, ist nichts anderes als eine Option, die uns eine der im Supermarkt der Angebote befindlichen Sterbemodalitäten freistellt oder gewährt, aber mit der Überraschung, die mein Tod bereithält, nichts zu tun hat. Sie ist ein Versuch mehr, diese Überraschung unters Reglement zu zwingen und sie als Risiko zu kalkulieren. Und sie gibt eine Antwort auf eine empörende Frage, die ich damit bereits akzeptiert und für berechtigt erklärt habe. Die Frage: wie willst du gestorben werden? (Einmal abgesehen davon, dass diese Debatte insgeheim schon überholt ist, denn es geht ja schon bald nicht mehr darum, wie man der maschinellen Aufrechterhaltung der Köperfunktionen entgehen könne, sondern darum, wie lange denn dem Sterbenden diese kostspielige Versorgungsleistung gewährt werden muss.)

Wie es dem Tod ergeht, so ist es der Geburt schon längst ergangen. Weltankömmlinge gibt es beinah gar nicht mehr. Sie sind schon überwacht, kontrolliert, vermessen, diagnostiziert, und therapiert und gelegentlich operiert, lange bevor sie das Licht der Welt erblicken. Sogar gebildet sollen sie schon im pränatalen Zustand werden, damit sich ihre Zukunftschancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Man kann den Tag ihres Erscheinens im Rahmen einer gewissen Marge bestimmen: Sonntagskind gefällig? Man glaubt alles über sie zu wissen, also auch, ob ihnen ihr Leben überhaupt zugemutet werden kann. Am Anfang und am Ende unseres Lebens das gleiche Procedere: Es soll nicht länger kommen, wie es will, sondern so, wie wir können. Und dazwischen, zwischen fabrizierter Geburt und verwaltetem Tod? Woher soll das gute Leben kommen, wenn es so anfängt und so aufhört. Der Frage 'Wie willst du gestorben werden?', die heute fast allen Menschen zur Entscheidung vorgelegt wird, es sei denn, sie sterben einen Unfalltod oder werden hinterrücks erschossen, diese Frage ist die unvermeidbare Konsequenz jener anderen Frage, deren Beantwortung die konsumistische Gesellschaft ihren Mitgliedern als letzte Freiheit zugesteht, sie lautet: Wie willst du gelebt werden? Eine Gesellschaft, die die Kunst des Lebens durch die Versorgung mit Lebensmitteln ersetzt, untergräbt auch die Kunst des Sterbens durch das Versprechen von warenförmiger Sterbeerleichterung. Und ich hege den Verdacht, dass wir mir unserem Interesse für 'Sterbeorte' dieser Verführung bereits erlegen sein könnten. Ist das nun ein Plädoyer für einen heroisch zu erleidenden qualvollen Tod? Ich meine nicht. Wer sollte sich das Recht nehmen, einem Anderen das zuzumuten. Ich will vielmehr die Aufmerksamkeit auf das lenken, was einmal die conditio humana genannt wurde, und was uns an die Grenzen unserer menschlichen Existenz gemahnt. Die Vorstellung, was zur conditio humana gehört, welche Begrenzungen unserer Existenz also außerhalb unseres Einflusses liegen, variieren durch die Geschichte hindurch. In der allgemeinsten Form könnte man vielleicht sagen, dass wir Menschen eigentümliche Doppelwesen sind. Ich meine nicht die Doppelnatur, die uns Vernunft- und Naturwesen zugleich sein lässt, ich meine, dass wir Wesen sind, denen ihr Leben zustößt, zufällt, widerfährt und gleichzeitig solche, die ihr Leben führen müssen, es erkämpfen, gestalten, ihm Form und Haltung geben, Biografie eben. Diese beiden Bestimmungen müssen in jeder einzelnen Lebensgeschichte ihre eigene Balance finden. Wir haben es aber jetzt mit einer allgemein gewordenen Maxime zu tun, die das ganze Recht und die ganze Pflicht auf der Seite des Machens, der Kontrolle, des 'In-den-Griff-Bekommens' sieht. Die Seite des Aushaltens, des Erduldens und Erleidens, der Empfänglichkeit ist vollkommen in Misskredit geraten. Anders gesagt: die Wahl zwischen einer Kultur (Kultur hier nicht in dem heute gängigen Allerweltssinn genommen, sondern in dem alten Sinn des Hegens und Pflegens des Ackers, damit etwas gedeihen kann), die Wahl also zwischen einer Kultur des Vertrauens und einer Unkultur der Garantie, der Sicherstellung, der Zufallsbereinigung ist zugunsten der letzteren ausgefallen. Wir wollen unsere Sicherheit nicht auf ein gutes Widerfahrnis, auf gnädige oder freundliche Umstände bauen, sondern auf solide, kalkulierte, möglichst risikofreie Vorsorge, die geradezu automatisch abgespult wird. Damit aber wird der Möglichkeitshorizont unseres Lebens enorm eingeschränkt. Wir sind reduziert auf das, was unsere eigene Anstrengung uns möglich macht, und das ist im Vergleich zu dem, was das Leben und das Sterben sonst noch alles an Möglichkeit bereithält, wenn wir uns überraschen lassen, erbärmlich wenig.

Unsere Sicherheit wird nicht erhöht, wenn wir alles auf die Karte der Garantie setzen und dem Vertrauen abschwören, im Gegenteil, sie wird enorm fragil, wie wir mit einem einfachen Blick in eine beliebige Tageszeitung leicht wahrnehmen können.

Aber damit nicht genug. Wenn die Menschen sich so ganz darauf verlegen, selbst die Ursache aller Ereignisse zu sein, oder anders, wenn ihnen unter den gesellschaftlichen Bedingungen der Gegenwart ihr Leben so ganz als ein verfügbares erscheint, wenn sowohl die Geburt als auch der Tod in die Sphäre der menschlichen Machenschaften gezerrt werden, dann steht jedermanns Existenzrecht auf dem Spiel. Solange Menschen aus ihrem Leben abberufen wurden und weder Zeit noch Stunde wissen konnten oder wollten, solange der Tod ein Ereignis aus Gottes Hand war, musste sich niemand seines Daseins schuldig fühlen. Heute fürchten alte oder hinfällige Menschen vor allem eines, anderen, oder noch abstrakter: der Allgemeinheit, zur Last zu fallen. Sie haben gelernt, sich als Posten im volkswirtschaftlichen Kalkül zu begreifen, und da sieht die Bilanz, was die allerletzte Lebensphase angeht, schlecht aus.

Unglaubliche medizinische und biotechnologische Anstrengungen werden darauf gerichtet, dem Tod mehr und mehr Lebenszeit abzuringen. Bis zu einem gewissen Grade scheint dieses Bemühen erfolgreich. Aber dieser 'Erfolg' hat seine unversöhnlichen Schattenseiten. Das Komplott aus Naturwissenschaft, Technik und Ökonomie, das dem modernen Menschen eine relative Lebensverlängerung bescheren soll, macht auch zugleich die immer älter werdenden Menschen immer früher unbrauchbar und erklärt sie für überflüssig schon in mittleren Jahren.

Verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen treffen im Sterbezimmer unheilvoll aufeinander: die medizinischen Erfolge, die es möglich machen, den Sterbenden selbst oder die Angehörigen zu fragen, ob sie lebensverlängernde Maßnahmen in Anspruch nehmen wollen, etwas, was in der alten Medizin ganz undenkbar war. Wenn sich am Sterbenden die Zeichen des Todes zeigten - und es gehörte zur ärztlichen Kunst, sie zu erkennen -, dann musste der Arzt vom Krankenbett weichen und dem Priester den Platz überlassen. Heute sind wir durch diese Frage, die für unsere Ohren nichts Blasphemisches hat, sondern ein Indiz für die ärztlich Sorgfalt und die staatliche Daseinsfürsorge ist, ganz unbemerkt an den Gedanken gewöhnt worden, dass das Leben etwas sei, das man wie elektrisches Licht abschalten könne, und der Tod ein Übergang, den man durch Umlegen eines Schalters herbeiführt. Das ist das eine: das abschaltbare Leben und der einschaltbare Tod.

Zum anderen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein Tabu gelockert, dessen Bestehen Menschen Jahrtausende davor bewahrte, zu glauben, ihr Tod stünde ihnen zu ihren Diensten. Ich meine das Tabu, das über die Selbsttötung verhängt war. Nun gibt es gewiss viele gute Gründe, die Selbsttötung als die letzte Freiheit, die dem Menschen in unerträglicher Knechtschaft bleibt - sei es, dass er unter Schmerzen oder irgendeine andere fremde Tyrannei gebeugt ist -, zu verteidigen.

Aber wenn die Lockerung dieses Tabus zusammengeht mit einem Tod, der nicht mehr kommt, sondern veranlasst werden kann und der beschreibbar ist mit Metaphern, die dem Funktionieren von Maschinen entlehnt sind, und wenn schließlich drittens immer mehr Menschen als untauglich aus dem aktiven gesellschaftlichen Leben ausgemustert werden, dann wird der 'Freitod' zum Euphemismus und zur bitteren Nötigung. Menschen, die nicht mehr aus dem Leben abberufen werden, sollen lernen abzutreten. Was ihnen als selbstbestimmter Tod erscheinen soll, folgt in Wahrheit dem Grundsatz: Wann jemand zu sterben hat, bestimmen wir. Und diese Drohung geht in beide Richtungen - in Richtung auf medizinische Sterbevereitlung und in Richtung auf psychologische Förderung der Sterbebereitschaft, wie sie jetzt schon ganz ungeniert betrieben wird.

In Anbetracht dieser explosiven Mischung aus Tabubruch, Technisierung und Ökonomisierung des Sterbens bekommt der Begriff, der mir zum Thema gemacht wurde, eine ganz andere unheilvolle Tonlage. Man könnte sagen, wenn hinreichend viele freundlich ausgestattete Sterbeorte bereitstehen, dann kann dieses kalkulierte Gestorben-Werden ungehindert und gesellschaftlich hoch akzeptiert seinen Lauf nehmen. Wenn in einer Gesellschaft auch nur der leiseste Zweifel aufkommen darf, dass ein jeder Mensch unantastbar, weil heilig ist, dann hat sie ihrer Barbarisierung und dem Faschismus von Geld und Profit, wie George Steiner dies Stadium der Entwicklung nennt, nichts mehr entgegenzusetzen. Menschen werden in die Lage versetzt, sich ihres Immer-noch-Daseins schuldig zu fühlen und zu schämen und die Bezweiflung ihres Bleiberechts, die ihnen angetan wird, als eigene Einsicht und als einen Sterbewunsch zu verinnerlichen. Und als Entschädigung für den Verlust ihrer Unantastbarkeit wird ihnen ein leichter Tod an gutem Ort versprochen.

Dass unser Umgang mit dem Tod dadurch gekennzeichnet ist, dass wir ihn nicht als kommenden, sondern als herzustellenden, als Managementobjekt betrachten, während wir ihn gleichzeitig des Lebens verweisen, das ist das eine, was uns nach guten 'Sterbeorten' Ausschau halten lässt, uns vielleicht sogar dazu verleitet, sie als ein sozialstaatliches ‚Muss' ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen.

Aber die Notwendigkeit, danach zu fragen, hat natürlich vor allem damit zu tun, dass in der Konsumgesellschaft das Miteinander und Füreinander unter die Räder gekommen ist. Vereinzelte und durch Misstrauen voneinander isolierte Wesen sind fraglos die besten Konsumenten. Nicht nur, dass sie sich für viele Entbehrungen durch Warenkonsum schadlos halten. Der in ihnen bestärkte Drang nach Unabhängigkeit richtet sich im Wesentlichen gegen die Abhängigkeit voneinander und treibt sie damit zugleich in die Abhängigkeit von käuflichen Dienstleistungen aller Art. Wir erkaufen unsere Unabhängigkeit voneinander und Unzuständigkeit füreinander damit, dass wir für alles bezahlen müssen. Und so werden wir auch wohl schon bald oder schon jetzt in Sterbeklassen mit unterschiedlichen Leistungsansprüchen einsortiert. Und so wird dann der eine würdiger als der andere sterben dürfen - je nach der Vorsorge, die er im Leben getroffen hat. Aber wer weiß, vielleicht ist ja in unserer letzten Stunde unsere Würde gar nicht das, was uns am meisten am Herzen liegt, vielleicht ist einzig wichtig, Vergebung zu erfahren in der aktiven und der empfangenden Weise, und vielleicht, wer weiß, ist die Bereitschaft, sich überraschen zu lassen, bis zum letzten Atemzug wichtig und ein Hoffnungsstrahl wider alle Vernunft, der alles für möglich hält, auch das ganz und gar unmögliche. Das ist natürlich nichts, was wir mit planmäßiger Anstrengung und vorsorglich sicherstellen können. Und vielleicht ist die Sorge um die Würde des Sterbens viel mehr ein Anliegen der Überlebenden, damit ihnen nicht allzu sehr graut vor dem ganz und gar Fremden im Angesicht des Todes des Ander'n.

Ich habe eingangs die Frage aufgeworfen, ob vielleicht der ausgesperrte Tod und das eingesperrte Leben einander bedingen.

In unserem Umgang mit dem Tod werden Tod und Leben zu unversöhnlichen Gegensätzen. Es wird eine Trennung vollzogen zwischen dem, was dem menschlichen Wesen zugehört, und dem, was das menschliche Wesen vereitelt. Diesseits der Trennlinie wird angeblich das menschliche Wesen angesammelt und optimiert, dadurch dass das Un-Wesen aus ihm vertrieben wird, dass die beängstigende Kehrseite unseres Daseins abgesondert wird. So wie der Tod des Lebens verwiesen wird, so wird auch die Krankheit, das Leid, die Trauer, das Böse, das Schwache, das Irrationale, die Mühsal, das Fremde, das Unsichtbare, das Fantastische aus der Normalität ausgeschieden und bekämpft, damit von Tod und Leid unbehelligtes schieres Leben übrig bleibe, von allen Schlacken gereinigtes menschliches Wesen, Lichtgestalt ohne Schattenseiten.

Ein verzweifeltes Bemühen, auf die richtige Seite der Barriere zu gelangen, auf die Seite des Lebens und der Normalität, wird uns damit auferlegt. In ihm kommen uns aber die Kunst des Sterbens und die Kunst des Leidens und die Kunst, lebendig zu sein, abhanden und wir werden zu willfährigen Opfern und entmündigten Konsumenten der Versorgungsindustrien, unablässig beschäftigt mit der Leidvermeidung. So entsteht eine große Dürre. Wir erkaufen unsere überraschungsfreie Sicherheit mit unserem Lebendig-Sein.

Lebendig-Sein kann nur noch erfahren werden als Gerade-noch-am-Leben-Sein. Leben wird erlebt als Nicht-Tod, Gesundheit als Nicht-Krankheit, Gemeinschaft als Nicht-Alleinsein, Recht ist Nicht-Unrecht, Frieden ist die Abwesenheit von Krieg, Glück begnügt sich damit, Nicht-Unglück zu sein.

Der moderne Mensch, der sich der Präsenz des Todes entledigen will, der sein Leben, wenigstens solange es dauert, vom Schatten der Vergänglichkeit freihalten will, um sich schierer Lebendigkeit zu erfreuen, ist abgestorben zu Lebzeiten. Bei Robert Walser liest sich das so:

"'Wenn ich euch so arg erscheine', spricht das Leben; 'warum betretet ihr mich dann? Laßt's lieber überhaupt bleiben, wenn man mir kein Lachen über unerfahrene Ankömmlinge mehr gönnt, bin ich halt gleichgültig. Wenn ihr die Schmerzen nicht haben wollt, sollt ihr auch die Lust nicht haben. Richtet ihr euch auf mich ein, so verfehlt ihr zum vornherein die Richtung. Es begegnen mir da zu viele Gerechte, die wollen mich alle meistern. Wenn ich sie aber einfach nicht beachte? Wenn ich ihnen aus meinen Quellen nichts zu trinken gebe, alle meine Schätze verschließe? Wenn ich keine Freude an den Menschen habe, wie wollen sie dann Freude finden? Da kommen sie mir nun alle mit ihrer Lebenskunst und haben bloß die Kunst, aber nicht mich. Nur in mir würden sie die Kunst finden können, aber wenn sie sie fänden, würden sie sie gar nicht mehr so nennen. Ich soll sie nicht mehr unglücklich machen dürfen, aber wie können sie dann je glücklich werden, wie können sie dann je fühlen, was Glück ist, da doch Glück vom Unglück so wenig zu trennen ist wie Licht vom Schatten, die einander bedingen. Sie wollen nicht mehr Schlechtes und Gutes, bloß noch das Gute, aber dieser Eigensinn ist unerfüllbar.'"

© Copyright Marianne Gronemeyer
Wir danken für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung

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