zum Seiteninhalt springen

„Wenn das alles so freier ist, da kannst du dein Leben selber verstalten."

„Wenn das alles so freier ist, da kannst du dein Leben selber verstalten.“
Interviews mit Menschen mit geistigen Behinderungen über ihr Leben im Heim
Dr. Ulrike Winkler, Berlin/apl. Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl, Bielefeld

Die Debatten um die Heimerziehung in den 1950er/60er Jahren haben auch Einrichtungen der „Behindertenhilfe“ in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Mit ihrem Vortrag beleuchten Dr. Ulrike Winkler und Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl schlaglichtartig die Situation von Menschen mit so genannten geistigen Behinderungen, die seit Jahrzehnten in Komplexeinrichtungen leben. Durch leitfadengestützte Interviews entsteht dabei ein authentisches Bild der Lebensbedingungen und Lebenslagen in dieser Sonderwelt im Wandel der Zeit.

Die Interviewpartner sprechen über soziale Beziehungen und soziale Räume, Partnerschaft und Sexualität, Arbeit und Freizeit, über Abhängigkeit und Selbstbestimmung, Strafen, Disziplinierung und Eigenwillen – es geht um die Konstruktion der eigenen Biographie unter den restriktiven Bedingungen der Heimwelt.

Menschen mit Behinderungen sind in den letzten Jahren zunehmend als Thema der Geschichtswissenschaft entdeckt worden. Starke Impulse gingen dabei von dem im angelsächsischen Raum entwickelten Ansatz der Dis/ability History aus. Als Teilbereich der Dis/ability Studies sucht diese einen neuen Zugang zum Phänomen der Behinderung. Mit der Parallelwelt der Komplexeinrichtungen, insbesondere für Menschen mit so genannten geistigen Behinderungen, hat sich die neuere Dis/ability History bisher kaum befasst. Dieser Vortrag ist ein Beitrag, um dies zu ändern.

Dr. Ulrike Winkler ist selbstständige Politikwissenschaftlerin und lebt in Berlin. Prof.  Dr. Hans-Walter Schmuhl lebt als selbstständiger Historiker in Bielefeld. Als wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft forschen sie in interdisziplinär angelegten Projekten unter anderem zu Themen wie Pflegegeschichte und Medizin- und Wissenschaftsgeschichte.

Seitenanfang


© 2008 | IMEW - Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft
www.imew.de