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Friedrichshainer Kolloquien 2010

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Dienstag, 18. Mai 2010, 16:00-19:00
Inklusion, Integration und Design für Alle

Ein soziologischer Blick auf Integration
Dr. Karsten Exner, Berlin

Inklusion und Design für Alle – Von der Theorie zur Praxis
Dr. Peter Neumann, Münster

Dienstag, 23. März 2010, 16:00-19:00
Menschen mit Behinderung in den Medien

Die Wahl zwischen Batman und Bettler?
Dr. Peter Radtke, München

Fernsehbeiträge über Menschen mit einer Behinderung sind heute erfreulicherweise kein Tabu mehr. Mitunter lässt sich momentan sogar sagen: „Behindert sein ist in“. Ist dadurch aber das Bild dieser Personengruppe in der Gesellschaft objektiver und wirklichkeitsnaher geworden? Wichtige Aspekte werden noch immer ausgeklammert. Die Programmverantwortlichen unterscheiden zwischen dem Zuschauer vermittelbaren und nicht vermittelbaren Behinderungsarten. Der Alltag der Betroffenen bleibt weit gehend ausgespart. Zwischen Batman und Bettler – Superheld, der alle Hindernisse meistert, und hilflosem Wesen, das sich nur durch seine Defizite definiert – fehlt der „normale“ behinderte Mensch, der zwar einerseits Hilfe benötigt, andererseits jedoch durchaus selbstbestimmt seinen Lebensweg geht. Der Vortrag will nach einer Bestandsanalyse der gegenwärtigen Verhältnisse Lösungsansätze für ein Problem diskutieren, das nicht nur Menschen mit einer Behinderung betrifft.

Der Unterschied als Aufmerksamkeitsgarant - Behinderung im Fernsehen
Dr. Ingo Bosse, Leipzig

Die Behindertenrechtskovention der UN ist am 26. März 2009 in Deutschland in Kraft getreten. Artikel 8 enthält explizit die Aufforderung an alle Medienorgane, Menschen mit Behinderungen in einer dem Zweck des Übereinkommens entsprechenden Weise darzustellen.

Der Vortrag beleuchtet die Frage, welchen Beitrag das Leitmedium Fernsehen dazu leistet. Welche inhaltlichen Diskussionen werden angestoßen oder aufgenommen? Mit welchem Tenor wird gesellschaftliches Deutungswissen zum Thema Behinderung bereitgestellt? Ausgehend von der Beobachtung, dass Menschen mit Behinderung in den letzten Jahren vermehrt im Fernsehen zu sehen sind, werden zwei Studien, die sich mit der Darstellung von Behinderung in Boulevardmagazinen und in den Krimireihen Tatort und Polizeiruf 110 beschäftigen, vorgestellt. Ausgewählte Beispiele und ihre Analyse zeigen, welche Umsetzungsformen der Thematik vorherrschen.

Dienstag, 23. Februar 2010, 16:00-19:00
Teilhabe von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung

Menschen mit kognitiven und/oder kommunikativen Beeinträchtigungen als Partner im Forschungsprozess
Dr. Thilo Kroll, Dundee

Behinderte Menschen sind in mehrfacher Weise von der aktiven Teilnahme an Forschungsprozessen ausgeschlossen. Dies gilt in besonderer Weise für Menschen mit kognitiven und/oder kommunikativen Beeinträchtigungen.
Aus der Nichtbeteiligung ergeben sich jedoch sowohl zahlreiche Konsequenzen in methodischer (z.B. Validitätsfragen) wie praktischer Hinsicht (z.B. Sicherheit von Interventionspraktiken).

Dieser Vortrag widmet sich Fragen der Nicht-Beteiligung von Menschen mit kognitiven und/oder kommunikativen Beeinträchtigungen und den gegenwärtigen Herausforderungen. Dabei werden innovative Beispiele für den aktiven Einbezug von behinderten Menschen in der Forschung zur Illustration von Lösungsansätzen vorgestellt und diskutiert.

Power Point Folie des Vortrags von Dr. Thilo Kroll (nicht mit Sprachausgabegerät lesbar)

Menschen mit geistiger Behinderung in der Kommune
Dr. Katrin Grüber, Berlin

Der Begriff 'Teilhabe' ist fast zum Allgemeinplatz in der Behindertenhilfe und der Behindertenpolitikgeworden. Gleichwohl ist die Bedeutung häufig unklar. In dem Vortrag sollen verschiedene Interpretationen des Teilhabebegriffs dargestellt und Vorschläge für eine Klärung gemacht werden.

Anschließend soll anhand von Beispielen gezeigt werden, wie sich Teilhabe am kulturellen und öffentlichen Leben in der Kommune für Menschen mit geistiger Behinderung umsetzen läßt. Was bedeutet Teilhabe konkret? Dabei wird insbesondere danach gefragt, welche Erfolgsfaktoren es gibt und welche Hindernisse zu überwinden sind.

Dienstag, 26. Januar 2010, 16:00 – 19:00
Menschen mit Behinderung als Akteure in der Forschung

Saubere Methodik und Partizipation – ein Widerspruch?
Prof. Dr. Karl Wegscheider, Hamburg

Empirische Ethik und partizipative Forschung
Prof. Dr. Guy Widdershoven, Amsterdam

Die empirische Forschung ist in den letzten Jahren in der Bioethik immer wichtiger geworden. Im Zuge dieser Bedeutungssteigerung ist das Konzept der empirischen Ethik entstanden. In seinem Vortrag plädiert Guy Widdershoven für eine interaktive Herangehensweise an die empirische Ethik.
In einem dialogischen Prozess können EthikerInnen den Beteiligten dabei helfen, normative Perspektiven zu entwickeln und eine gemeinsame Sichtweise auf den Umgang mit Situationen in der Praxis zu finden. In einem solchen zyklischen Prozess „lernen“ Praxis und Ethik nicht nur voneinander, sie konstituieren sich auch gegenseitig. Die interaktive empirische Ethik zielt auf kontinuierliche multidisziplinäre Zusammenarbeit und stellt die essentielle Trennung zwischen Ethik und beschreibender Forschung in Frage. Über das Zusammenwirken von Ethik und Praxis während des gesamten Forschungsprozesses entstehen letztendlich auch neue praktische Instrumente und verfeinerte theoretische Konzepte.

Power Point Folien des Vortrags von Prof. Dr. Karl Wegscheider

Power Point Folien des Vortrags von Prof. Dr. Guy Widdershoven

(Beide im pdf-Format, mit Sprachausgabe lesbar)

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