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Fachtagung - Menschen als Datensätze? Personalisierte Medizin und Perspektiven von "Behinderung" - 24./25. Juni 2021

Veranstalter der wissenschaftliche Fachtagung sind die Katholische Akademie und das IMEW. Sie wird mittels des Videokonferenzprogramms „ZOOM“ durchgeführt und richtet sich an Vertreter_innen der Disability Studies, Philosophie, Bioethik, der Medizin und Informatik sowie von Organisationen von Menschen mit Behinderung.
 
 Neue Visionen digitalisierter Medizin und Gesundheitsversorgung beruhen auf der breiten Erfassung verschiedener Daten: Gensequenzen, Gesundheitsdaten und Informationen über die Lebensweise von Gesunden und Kranken. Heterogene Datenpakete werden miteinander kombiniert. Es wird eine Medizin versprochen, deren Handlungen mit Hilfe von Algorithmen auf der Grundlage von Datensätzen errechnet werden. Die aus Daten errechneten Modelle des Individuums sind Daten-Avatare – Repräsentationen des Körpers, aus deren Beobachtung Schlüsse gezogen werden auf die Entwicklung ihrer oder seiner Gesundheit.

Im Zentrum der Veranstaltung stehen folgende Fragen:
•    Wo bleibt aber der Mensch hinter den Daten?
•    Ändern sich dadurch Beziehungsformen im Gesundheitswesen?
•    Welche neuen Zumutungen oder auch Erleichterungen entstehen für Betroffene?
•    Spielt diese "Datafizierung" eine besondere Rolle für Menschen mit Behinderung?

Auf der Veranstaltung soll diskutiert werden, welche Normvorstellungen in den für die Modelle verwendeten Algorithmen stecken, wie realistisch die Erwartungen sind, welche neuen Formen der Medikalisierung mit der datensammelnden und digitalisierten Medizin verbunden sind und welche Partizipationsmöglichkeiten sich für welche Gruppen ergeben oder eingefordert werden müssen.

Anmeldung
Ihre Anmeldung nimmt die Katholische Akademie in Berlin an die E-Mail-Adresse information@katholische-akademie-berlin.de unter dem Stichwort „Anmeldung Menschen als Datensätze?“ entgegen. Wir benötigen für die Anmeldung Ihren Vor- und Zunahmen sowie Ihre E-Mail-Adresse und die Organisation.  Die Zugangsdaten für die virtuelle Teilnahme werden Ihnen einige Tage vor der Veranstaltung übermittelt.
Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei.
Bei Rückfragen können Sie sich gerne wenden an grueber@imew.de

 

Programm

Donnerstag, 24.06.2021

13:30 Uhr     Ankommen

14:00 Uhr     Begrüßung und Einführung
Dr. Maria-Luise Schneider, Katholische Akademie in Berlin e.V.
Dr. Katrin Grüber, Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft gGmbH (IMEW)

14:15 Uhr     Vorträge
Personalisierte Therapieentwicklung und Marktzulassung -  auf den Patienten/die Patientin zugeschnitten?   
     
Prof. Dr. Julia Carolin Stingl, Direktorin des Instituts für klinische Pharmakologie, Uniklinik RWTH Aachen
Denkweisen hinter den Algorithmen
Prof. Dr. Christina Schües, Professorin für Philosophie, Institut für   Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck

15:00 Uhr     Pause

15:15 Uhr     Kommentare
 Prof. Dr. Birgit Behrisch, Professorin für Erziehungswissenschaft, Katholische Hochschule für Sozialwesen, Berlin
 Prof. Dr. Swantje Köbsell, Professorin für Disability Studies, Alice-Salomon-Hochschule (ASH), Berlin
 Dr. Linda Nierling, Leitung der Forschungsgruppe Digitale Technologien und gesellschaftlicher Wandel am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

15:45 Uhr     Diskussion

16:15 Uhr     Pause

16:45 Uhr     Vier parallele Arbeitsgruppen

o    Wo bleibt der Mensch hinter den Daten?
o    Ändern sich durch digital-personalisierte Medizin Beziehungsformen im Gesundheitswesen?
o    Welche neuen Zumutungen oder auch Erleichterungen entstehen für Betroffene?
o    Spielt die "Datafizierung" eine besondere Rolle für Menschen mit Behinderung?


18:00 Uhr     Ende

 

Freitag, 25. Juni 2021

09:00 Uhr     Begrüßung
Gespräch zwischen Maria-Luise Schneider und Katrin Grüber:
Impressionen vom Vortrag

9:10 Uhr     Vorträge
Die Veränderung des Gesundheitsverständnisses in Zeiten der technischen Aufrüstung des menschlichen Körpers und seine Auswirkungen auf das leibliche Selbstverständnis
Christopher Coenen, Leiter der Forschungsgruppe "Leben, Innovation, Gesundheit und Technologie" am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Ethische Anforderungen an die Entwicklung der Personalisierten Medizin
Julia Perry, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen

10:10 Uhr     Diskussion

10:40 Uhr     Pause

11:00 Uhr     Gespräch
Ist Präzisionsmedizin „gut“ für Menschen mit Behinderung?
Prof. Dr. Gregor Wolbring, Cumming School of Medicine, University of  Calgary, Kanada, Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter, Professor für Theorie und Ethik der Biowissenschaften, Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung (IMGWF), Universität Lübeck
Prof. Dr. Rainer Stiefelhagen, Leitung des Studienzentrums für Sehgeschädigte (SZS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

12:15 Uhr     Tagungsimpressionen
Barbara Vieweg, Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben e.V. (ISL)  
Apl. Prof. Hans-Walter Schmuhl, Universität Bielefeld

12:30 Uhr     Ende der Tagung

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