IMEW-Newsletter 06/2016 - Friedrichshainer Kolloquium 2016 - Zwischen Basis und Professionalisierung - Dienstag, 28.06.2016, 16 Uhr bis 19 Uhr
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich freue mich, Sie zu der 2. Veranstaltung des Jahres im Rahmen des Friedrichshainer Kolloquiums einzuladen. Am 28. Juni 2016 findet das Kolloquium zum Thema "Zwischen Basis und Professionalisierung" in Zehlendorf statt, in Kooperation mit der Fürst Donnersmarck-Stiftung und in den Räumen der Villa Donnersmarck.
Das diesjährige Friedrichshainer Kolloquium steht unter dem Oberthema "Netzwerke und Strukturen – Stärkung der Perspektive ,Behinderung´". Die Perspektive auf Menschen mit Behinderungen hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert – vom Objekt der Fürsorge und Bevormundung hin zum Subjekt der Menschenrechte und Selbstbestimmung. Den entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung trägt die Selbstvertretung und Selbsthilfe behinderter und chronisch kranker Menschen mit ihrem politischen Engagement, mit unermüdlicher Gremienarbeit und mit Beratung, Aufklärung und Mobilisierung an der Basis.
Im ersten Vortrag thematisiert Frank Schulz-Nieswandt die wachsende Bedeutung der gemeinschaftlichen Selbsthilfe im Zusammenhang mit Gewährleistungsstaatsaufgaben im Sinne der kommunalen Daseinsvorsorge.
Anschließend charakterisiert Holger Preiß die Virtuelle Selbsthilfe als eigenständige Unterstützungform und diskutiert inwieweit die Neuen Medien eine Rolle für Solidaritätsprozesse unter Menschen in gleicher Lebenssituation spielen.
Im Rahmen der Kolloquien werden zu einem spezifischen Thema jeweils zwei Vorträge aus unterschiedlichen Disziplinen gehalten und ausführlich mit Ihnen diskutiert. Auf diese Weise befördert das IMEW den Dialog zwischen den Disziplinen und stärkt dabei insbesondere die Perspektive Behinderung. Das Friedrichshainer Kolloquium wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Studierende und an Interessierte. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis zum 14. Juni 2016. Die genauen Informationen zur Anmeldung finden Sie in diesem Newsletter weiter unten. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.
Ich freue mich auf Ihr Kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Grüber
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Dienstag, 28. Juni 2016, 16-19 Uhr
Zwischen Basis und Professionalisierung
Gemeinschaftliche Selbsthilfe und Engagementpolitik
- Frank Schulz-Nieswandt
Gegenüber dem individuellen Ehrenamt als Form bürgerschaftlichen Engagements in und außerhalb von Sozialorganisationen scheinen genossenschaftsartige Formen der gemeinschaftlichen Selbsthilfe sowohl im Rahmen der Forschung als auch der Engagementpolitik verschiedener Akteure (Kommune, Land, Bund; Sozialversicherungen; Stiftungen) wenig wahrgenommen zu werden. Die Bedeutung ist aber wachsend, z. B. angesichts der demographisch schrumpfenden Teilräume und dies im Lichte der Gewährleistungsstaatsaufgaben im Sinne der kommunalen Daseinsvorsorge.
Vor diesem Hintergrund sollen verschiedene Formen der Selbsthilfe (im Sinne SGB V und XI, aber auch lokale Nachbarschaftshilfen z. B. im Sinne der Seniorengenossenschaften) im Kontext einer sozialraumorientierten Hilfe-Mix-Politik diskutiert werden.
Frank Schulz-Nieswandt, *1958, ist Professor für Sozialpolitik und Methoden der qualitativen Sozialforschung und Direktor des Seminars für Genossenschaftswesen im Institut für Soziologie und Sozialpsychologie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln sowie Honorprofessor für Sozialökonomie der Pflege an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, u.a. Vorsitzender des Vorstandes des KDA.
Virtuelle Selbsthilfe und Solidarität
- Holger Preiß
Virtuelle soziale Selbsthilfe, der Austausch von Menschen und deren wechselseitige Unterstützung auf Basis gleicher Betroffenheit über das Internet, wurde lange Zeit von etablierten Vertretern der Selbsthilfe-Bewegung nicht als soziale Selbsthilfe anerkannt. Nur die Face-to-Face-Selbsthilfe in der Gruppe vor Ort oder in übergeordneten verbandlichen Strukturen schien jene unterstützende Solidarität zu bieten, welche die soziale Selbsthilfe ausmacht. Der Vortrag erläutert anhand von fünf Definitions-Kriterien, wann man von virtueller Selbsthilfe sprechen kann und welche Spezifika diese im Vergleich zur Face-to-Face-Selbsthilfe aufweist. Anhand einer Befragung von Nutzern virtueller Selbsthilfe wird darüber berichtet, inwiefern auch diese zu privaten Kontakten führt und ob virtuelle Selbsthilfe nur eine defizitäre Form der Selbsthilfe ist, letztlich also nur ein "schwacher Ersatz" (Pleace et al. 2002) für die Selbsthilfe vor Ort ist. Dies führt auch zur Frage danach, ob virtuelle Selbsthilfe jener Ausverkauf der Solidarität, jene Unterstützung einer entsolidarisierten "Mitnahme-Mentalität" über das Internet ist, als die sie zum Teil noch in jüngerer Zeit dargestellt wird, und ob sie damit gleichermaßen die Selbsthilfegruppen vor Ort in ihrer Existenz bedroht.
Dr. Holger Preiß promovierte zum Thema an Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet nun als Förderschullehrer und weiterer Schulleiterstellvertreter am Förderzentrum, Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung in Würzburg.
Und hier die weiteren Termine und Themen für Sie im Überblick:
Dienstag, 13.09.2016, 16-19 Uhr
Gemeinschaft und Gesellschaft
Selbstvertretung in Deutschland und Europa
- Hans-Günter Heiden, Berlin
Engagement und Begegnungen in der Gehörlosengemeinschaft
- Anne C. Uhlig, Leipzig
Dienstag, 22.11.2016, 16-19 Uhr
Forschungszusammenschlüsse als Stärkung der Perspektive ,Behinderung´
Teilhabeforschung als neues Forschungsfeld
- Erik Farin-Glattacker, Universitätsklinikum Freiburg
Aktive Bürgerschaft von Menschen mit Behinderungen in Europa: das EU-Forschungsprojekt DISCIT – ein Modell für international vergleichende Teilhabeforschung?
- Anne Waldschmidt, Universität Köln
Kooperationspartner
IMEW
Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft
Warschauer Straße 58 A
10243 Berlin
Telefon: (0)30 / 29 38 17 - 70
Fax: (0)30 / 29 38 17 - 80
Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin
Bereich Freizeit, Bildung, Beratung
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Tel.: 030 – 847 187 0
Fax: 030 – 847 187 23
E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de
www.villadonnersmarck.de
Veranstaltungsort:
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Kontakt:
Dr. Katrin Grüber
Telefon: 030-293817-70
E-Mail: info@imew.de
Anmeldung:
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Tel.: 030 – 847 187 0
Fax: 030 – 847 187 23
E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis 14 Tage vor dem jeweiligen Termin. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.
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Unsere Veröffentlichungen
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Neuerscheinungen
Präimplantationsdiagnostik in Deutschland – eine IMEW Handreichung von Katrin Grüber, Birte de Gruisbourne, Johannes Pömsl. ISBN 978-3-9811917-7-6. Die Handreichung ist als barrierefreie PDF kostenlos über die Homepage des IMEW abrufbar (www.imew.de).
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Weitere Veröffentlichungen
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........ Ex. Anerkennung, Ethik u. Behinderung, Euro 19.90
........ Ex. Biomedizin im Kontext, Euro 19.90
........ Ex. Grenzen des Lebens, Euro 19.90
........ Ex. Medizin, Ethik u. Behinderung, Euro 19.80
........ Ex. Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune, Euro 16,80
........ Ex. Disability Mainstreaming in Berlin – das Thema Behinderung geht alle an, Euro 6,00 (Schutzgebühr)
........ Ex. Grenzen des Erklärens - Plädoyer für verschiedene Zugangswege zum Erkennen, Euro 22.00
........ Ex. Ethische Aspekte der regenerativen Medizin am Beispiel von Morbus Parkinson, Euro 19.90
........ Ex. Ethik u. Behinderung. Ein Perspektivenwechsel. Tagungsdokumentation, Euro 19.90
........ Ex. Herausforderungen - Mit schwerer Behinderung leben, Euro 19.80
........ Ex. Riedel, 'Kind als Schaden', Euro 14.90
........ Ex. Patient - Bürger - Kunde. Soziale u. eth. Fragen des Gesundheitswesens, Euro 19.90
IMEW Expertise
........ Ex. Abgehängt – Lebensrealitäten ehemaliger Förderschüler, Euro 6.-
........ Ex. Exklusion und Inklusion durch Sprache – Zur Geschichte des Begriffes Behinderung, Euro 12.-
........ Ex. Klinische Ethikkomitees und die Themen der Pflege, Euro 8.-
........ Ex. Mock, Stellungnahmen zur Pränataldiagnostik, Euro 8.-
........ Ex. Mitzkat, Die Stellung von Angehörigen in der Gesundheitsversorgung in Abhängigkeit von Dritten, Euro 9.-
........ Ex. Düwell/Feikema, Über die niederländische Euthanasiepolitik und -praxis, Euro 10.-
........ Ex. Lux, Die Pränataldiagnostik in der Schwangerenvorsorge, 3. Aufl., Euro 7.-
........ Ex. Kalitzkus, Biomedizin und Gesellschaft, Euro 8.-
IMEW konkret
........ Ex. Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune, IMEW konkret 15 - kostenlos
........ Ex. Disability Mainstreamin in Berlin – Behinderung geht alle an, IMEW konkret 14 - kostenlos
........ Ex. Diskriminierungsschutz für Menschen mit Behinderungen, IMEW konkret 13 - kostenlos
........ Ex. Klassifizierung von Behinderung, IMEW konkret 12 - kostenlos
........ Ex. UN-Konvention, IMEW konkret 11 - kostenlos
........ Ex. Disability Mainstreaming, IMEW konkret 10 - kostenlos
........ Ex. Anforderungen von Menschen mit Behinderung u. chronischer Erkrankung an das Gesundheitssystem, IMEW konkret 9 - kostenlos
........ Ex. Gendiagnostik, IMEW konkret 8 - kostenlos
........ Ex. Patientenverfügungen, IMEW konkret 7 - kostenlos
........ Ex. Ethik des Grundgesetzes, IMEW konkret 6 - kostenlos
........ Ex. Ethik der klinischen Forschung, IMEW konkret 5 - kostenlos
........ Ex. Zwei Ziele, eine Methode - die Auseinandersetzung um das Klonen, IMEW konkret 4 - kostenlos
........ Ex. Präimplantationsdiagnostik - ein fragwürdiges Verfahren, IMEW konkret 3 - kostenlos
........ Ex. Menschenwürde - eine unverzichtbare Idee, IMEW konkret 2 - kostenlos
........ Ex. Was ist Bioethik, IMEW konkret 1 - kostenlos
Publikationen in Kooperation
........ Ex. der Tagungsdokumentation „Inklusion konkret - Die UN Behindertenrechtskonvention vor Ort umsetzen“, (Hrsg. vom DRK und IMEW) – kostenlos
........ Expl. der Veröffentlichung „Inklusion und Exklusion - Bedingungen für Teilhabe von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen“, hrsg. vom DRK und IMEW. Die Veröffentlichung ist kostenfrei zu beziehen.
........ Expl. der Veröffentlichung „Älter werden mit Kleinwuchs Anforderungen an Präventionsmaßnahmen“, hrsg. vom undesselbsthilfeVerband Kleinwüchsiger Menschen e.V. Die Veröffentlichung ist kostenfrei zu beziehen.
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__ Ich möchte die Perspektive Behinderung als Förderer im Freundes- und Fördererkreis finanziell stärken. Ich bitte die Institutsleiterin mich hierzu individuell zu beraten.
__ Gerne unterstützen wir die Ziele des IMEW und setzen von unserer Webseite einen Link zu www.imew.de
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