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IMEW-Newsletter 06/2018 - Friedrichshainer Kolloquium 2018 - Teilhabeforschung meets Praxis - Dienstag, 18.09.2018, 16 Uhr bis 19 Uhr

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

ich freue mich, Sie zu der 3. Veranstaltung des Jahres im Rahmen des Friedrichshainer Kolloquiums einzuladen. Das Kolloquium wird in Kooperation mit der Fürst Donnersmarck-Stiftung und dem Aktionsbündnis Teilhabeforschung veranstaltet.

 

Das dritte Kolloquium findet am Dienstag, den 18. September 2018 in der Zeit zwischen 16 Uhr und 19 Uhr in den Räumen der Villa Donnersmarck in Zehlendorf statt. An diesem Nachmittag geht es um das Thema „Partizipation in Forschung und Praxis“.

 

Dieter Wiek & Jürgen Clausen vom Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. stellen im ersten Vortrag die entwickelten Trainingskurse für Rheumapatienten vor. Ziel des Projekts war es u. a., durch einen Trainingskurs Rheumapatienten auf die vielfältigen Aufgaben in Forschungsprojekten vorzubereiten und partizipative Forschung zu fördern. Jana Bauer, Susanne Groth & Mathilde Niehaus (Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation, Universität zu Köln) thematisieren im zweiten Vortrag das Projekt PROMI – Promotion inklusive, das den Anstoß für einen Wandel zu inklusiven Hochschulen und einer inklusiven Wissenschaft geben soll. Bestehende Barrieren verhindern auch die chancengerechte berufliche Teilhabe von Akademiker*innen mit Behinderungen. Im dritten Vortrag von Ute Kahle, GiBB gGmbH Berlin, geht es um die Teilhabe und Partizipation im Kontext inklusiver Weiterbildung. Am Beispiel von inklusiven Seminaren, die im ersten Halbjahr 2018 im Tandem von zwei Dozenten mit und ohne Handicap für Seminarteilnehmer mit und ohne Handicap durchgeführt wurden, werden praktische Erfahrungen mit diesen Formaten präsentiert und reflektiert.

 

Im Rahmen der Kolloquien werden zu einem Thema mehrere Vorträge aus unterschiedlichen Disziplinen gehalten und ausführlich mit Ihnen diskutiert. Auf diese Weise befördert das IMEW den Dialog zwischen den Disziplinen und stärkt dabei insbesondere die Perspektive Behinderung. Das Friedrichshainer Kolloquium wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Studierende und an Interessierte. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis zum 4. September 2018. Bitte melden Sie auch, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben. Weitere Informationen zur Anmeldung und zu den Vorträgen finden Sie in diesem Newsletter weiter unten.

 

Ich freue mich auf Ihr Kommen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Katrin Grüber

 

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Dienstag, 18.09.2018, 16 bis 19 Uhr

Partizipation in Forschung und Praxis

 

Trainingskurs für Rheumapatienten

-Dieter Wiek & Jürgen Clausen, Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.

 

Die Einbindung von Patientenvertretern hat seit einigen Jahren eine zunehmende Bedeutung erfahren. Durch die Partizipation von Bürgern mit Erfahrungswissen über ihre eigene Erkrankung wird die Bedeutung der Forschungsprojekte erhöht und die Implementierung der Forschungsergebnisse gefördert. Ziel des Projekts der Deutschen Rheuma-Liga war es, durch einen Trainingskurs Rheumapatienten auf die vielfältigen Aufgaben in Forschungs-projekten vorzubereiten. Hierbei war es von großer Bedeutung, die diversen möglichen Betätigungsfelder thematisch abzubilden, um die Kompetenzen und das Selbstvertrauen der Patientenvertreter zu stärken. Ein weiteres Ziel war es, die Existenz geschulter Patienten-vertreter zu kommunizieren, um Patientenvertreter bei der Entwicklung und Durchführung von Forschungsprojekten und der Dissemination der Forschungsergebnisse zu beteiligen und damit die Verbreitung partizipativer Forschung zu fördern.

 

Der entwickelte interaktive Trainingskurs läuft über zwei Tage und besteht aus den sieben Modulen. Jedes Modul besteht aus einem einleitenden Teil, einem Aufgabenteil und einem Diskussionsteil. Seit Ende 2014 wurden zwei Kurse durchgeführt. Die Kurse wurden ausschließlich als sehr gut und gut bewertet. Bisher waren bzw. sind die geschulten Patientenvertreter an 19 Projekten beteiligt. Diejenigen Patientenvertreter, die bereits aktiv in Forschungsprojekte eingebunden waren, beschrieben die Tätigkeit als interessant und bereichernd.

 

Die Deutsche Rheuma-Liga hat es zur Bedingung gemacht, dass in allen von ihr geförderten Projekten Patientenvertreter als sogenannte „Forschungspartner“ im Sinne des Konzepts der partizipativen Forschung ihr Erfahrungswissen und ihre Kompetenzen einbringen.

 

 

Anstoß für einen Wandel zu inklusiven Hochschulen und einer inklusiven Wissenschaft: Das Projekt PROMI – Promotion inklusive

- Jana Bauer, Susanne Groth & Mathilde Niehaus (Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation, Universität zu Köln)

 

Zahlreiche Barrieren verhindern die chancengerechte berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (WHO, 2011). Eine Pilotstudie von Niehaus und Bauer (2013) deutet darauf hin, dass dies auch auf Akademiker*innen mit Behinderungen zutrifft – trotz ihres hohen Qualifikationsniveaus. Eine berufliche Möglichkeit für Akademiker*innen besteht darin zu promovieren. Bei der Promotion vereinen sich die Rollen der Hochschule als Bildungseinrichtung und Arbeitgeberin. In beiden Funktionen sind Hochschulen verpflichtet, die chancengerechte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten und aktiv zu unterstützen.

 

Vor diesem Hintergrund wurde – mit Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales – das bundesweite Projekt PROMI – Promotion inklusive initiiert. In den Jahren 2013 bis 2016 wurden im Rahmen des PROMI-Projektes 45 zusätzliche halbe Promotionsstellen für schwerbehinderte Hochschulabsolvent*innen an 21 Hochschulen in ganz Deutschland geschaffen. Die Projektleitung und wissenschaftliche Begleitung liegen bei der Universität zu Köln. Dem Ansatz der Aktionsforschung folgend sind in dem Projekt praktische Umsetzung und Datenerhebung eng und wechselseitig miteinander verbunden. So soll das Projekt nicht nur zur Schließung einer Forschungslücke sondern auch zu nachhaltigen inklusionsorientierten Veränderungen hinsichtlich relevanter Strukturen und Prozesse an den beteiligten Hochschulen beitragen.

 

Prof. Dr. Mathilde Niehaus ist Inhaberin des Lehrstuhls für Arbeit und berufliche Rehabilitation an der Universität zu Köln und forscht und lehrt zu Fragen der beruflichen Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen unterschiedlichen Alters und in unterschiedlichen Lebenslagen. Hierunter fällt auch die wissenschaftliche Begleitung und Koordination des deutschlandweiten Projektes PROMI – Promotion inklusive, das inhaltlich von Dipl. Psych. Jana Bauer – wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl – geleitet wird.

 

 

Teilhabe und Partizipation im Kontext inklusiver Weiterbildung

- Ute Kahle, GIBB gGmbH

 

Teilhabe und Partizipation als Leitbegriffe einer allgemeinen Zielbestimmung und Handlungsorientierung im Kontext von Behinderung erfahren durch inklusive Weiterbildung eine besondere Konnotation. Mit beiden Begriffen werden die Lebensbedingungen und Chancen von Menschen in benachteiligten Lebenssituationen oder Lebenslangen und sozialer Ungleichheit in den Blick genommen.

Am Beispiel von inklusiven Seminaren, die im ersten Halbjahr 2018 von der GIBB im Tandem von zwei Dozenten mit und ohne Handicap für Seminarteilnehmer mit und ohne Handicap zu den Themen „Neue Werkstatträte nehmen ihre Arbeit auf“ und „Mitwirkung und Mitbestimmung in der Werkstatt“ durchgeführt wurden, werden praktische Erfahrungen mit diesen Formaten präsentiert und reflektiert. Besonders wird auf die Chancen und Herausforderungen der Didaktisierung und Methodenwahl für die Zielgruppen der Lernenden und Lehrendenebene im Teamteaching fokussiert. Teilhabe und Partizipation zeigen sich hierbei auf mehrdimensionalen Handlungsebenen der Seminarvorbereitung und -durchführung. Aus den Erfahrungen werden allgemeine Handlungsüberlegungen für die Konzeption inklusiver Weiterbildungsformate abgeleitet.

 

Dr. Ute Kahle ist Dipl.-Kauffrau und Dipl.-Pädagogin und arbeitet als Geschäftsführerin der Gesellschaft für Integration und Bildung in Berlin mbH. Die GIBB gGmbH führt Lehrgänge, Seminare und Inhouse-Seminare und -workshops für Fach- und Führungskräfte sowie Menschen mit Handicap in der Behindertenhilfe und darüber hinaus in Berlin, Brandenburg und deutschlandweit durch. Neben langjährigen Leitungserfahrungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie Lehrerfahrungen forscht sie zu den institutionellen Veränderungen von Einrichtungen und Organisationen vor dem Hintergrund von Inklusion mit dem Fokus auf Management und Organisationsentwicklung.

 

 

Und hier die weiteren Termine und Themen für Sie im Überblick:

 

Dienstag, 13.11.2017, 16 bis 19 Uhr

Teilhabeforschung zwischen Politisierung und Unabhängigkeit

 

Was bedeutet wissenschaftliche Unabhängigkeit in der Teilhabeforschung?

- Gudrun Wansing, Humboldt-Universität zu Berlin; Markus Schäfers, Hochschule Fulda & Jörg M. Kastl, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

 

 

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Kooperationspartner

IMEW

Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft

Warschauer Straße 58 A

10243 Berlin

Telefon: (0)30 / 29 38 17 - 70

Fax: (0)30 / 29 38 17 - 80

www.imew.de

 

Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin

Bereich Freizeit, Bildung, Beratung

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

Tel.: 030 – 847 187 0

Fax: 030 – 847 187 23

E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de

www.villadonnersmarck.de

 

Veranstaltungsort:

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

 

Kontakt:

Dr. Katrin Grüber

Telefon: 030-293817-70

E-Mail: info@imew.de

www.imew.de

 

Anmeldung:

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

 

Tel.: 030 – 847 187 0

Fax: 030 – 847 187 23

E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de

 

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis 14 Tage vor dem jeweiligen Termin. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.

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