IMEW-Newsletter 06/2013 – Friedrichshainer Kolloquium 2013 - Teilhabeforschung – verschiedene Perspektiven
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich freue mich, Sie zu unserer diesjährigen Auftaktveranstaltung im Rahmen des Friedrichshainer Kolloquiums einzuladen. Am 16. April 2013 ist es soweit – weiterhin mit folgender kleiner Besonderheit: Die Friedrichshainer Kolloquien finden nun in Zehlendorf statt, in Kooperation mit der Fürst Donnersmarck-Stiftung und in den Räumen der Villa Donnersmarck.
Wie Sie vielleicht bereits wissen, lautet der Titel unserer Veranstaltungsreihe im Jahr 2013 „Teilhabeforschung im interdisziplinären Dialog“. Am 16. April geht es konkret um verschiedene Perspektiven der Teilhabeforschung. Dabei werden in den Vorträgen sowohl theoretische als auch praktische Aspekte beleuchtet. Die Referenten geben den Anstoß, den Blickwinkel in diesem Feld zu weiten oder auch zu ändern.
Im Rahmen der Kolloquien werden zu einem spezifischen Thema jeweils zwei Vorträge aus unterschiedlichen Disziplinen gehalten und ausführlich mit Ihnen diskutiert. Auf diese Weise befördert das IMEW den Dialog zwischen den Disziplinen und stärkt dabei insbesondere die Perspektive Behinderung. Das Friedrichshainer Kolloquium wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Studierende und an Interessierte. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis 14 Tage vor dem jeweiligen Termin. Die genauen Informationen zur Anmeldung finden Sie in diesem Newsletter weiter unten. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.
Ich freue mich auf Ihr Kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Grüber
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Dienstag, 16.4.2013, 16-19 Uhr
Teilhabeforschung – verschiedene Perspektiven
Teilhabeforschung und Behinderung – Überlegungen zur Profilierung eines Forschungsfelds
Dr. Markus Schäfers
Die Rehabilitationswissenschaften, Heil- und Behindertenpädagogik neigen dazu, einen weitgehend separat geführten Diskurs um den Begriff der Teilhabe zu führen. Anschlüsse an die allgemeine Diskussion in anderen Wissenschaftsdisziplinen werden zu selten gesucht. So besteht die Gefahr, sich tendenziell in ein Nischendasein und eine Sonderposition zu begeben.
Dabei birgt der Begriff der Teilhabe die Chance, als Querschnittsthema unterschiedlichste Disziplinen zu einem allgemeinen Diskurs um Teilhabe zu vernetzen. „Teilhabeforschung“ ist von ihrem Gegenstand her nicht auf die Untersuchung der Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung beschränkt, sondern schließt sämtliche benachteiligende Lebensumstände wie etwa Alter, Geschlecht, Armut oder Migration in ihre Untersuchung mit ein.
Eine Teilhabeforschung, die Behinderung in den Fokus nimmt, trägt den sozialen Einflussfaktoren bei der Entstehung von Behinderung besonders Rechnung. Behinderung wird nicht als persönliches Merkmal begriffen, sondern als Situation bzw. als soziales Ereignis. Das Blickfeld weitet sich darauf, wie Personen in den verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen einbezogen werden, und auf die sozialen Wirkmechanismen des Ein- und Ausschließens.
Der Vortrag soll einen Beitrag dazu leisten, dieses Forschungsfeld zu profilieren. Teilhabeforschung kann dabei helfen, Lebenslagen und Kontextfaktoren zu identifizieren, die sich als förderlich oder hinderlich für eine selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung auswirken können. Zu diesen Kontextfaktoren gehören beispielsweise die gesundheitliche Disposition, Bildungsfragen, Arbeitsbedingungen, Fragen der sozialen Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen. Die so gewonnen Erkenntnisse können für einen allgemeinen Teilhabediskurs fruchtbar gemacht werden.
Dr. Markus Schäfers arbeitet bei der Bundesvereinigung Lebenshilfe in Berlin als Leiter des Referats Konzepte. Am Lehrstuhl für Rehabilitationssoziologie der TU Dortmund hat er in Forschungsprojekten zur Lebensqualität und Teilhabe von Menschen mit Behinderung mitgewirkt.
Teilhabeforschung – die Perspektive von Menschen mit einer Schriftschwäche
Dr. Ulrich Steuten, VHS Moers
Wer nicht ausreichend Lesen und Schreiben kann, kann auch an vielen Bereichen des modernen Lebens nicht teilhaben. Funktionale Analphabeten sind von der Arbeitswelt, von vielen sozialen Beziehungen, von politischer Beteiligung nahezu ausgeschlossen. Dies ist seit Jahrzehnten eine gängige Ansicht und Behauptung zur Lebenssituation von Menschen, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben. Sie ist bis heute auch Motivation und Legitimation der Erwachsenenalphabetisierung in Deutschland.
Spätestens seit der Veröffentlichung der leo.–Level-One Studie muss diese Sichtweise aber kritisch hinterfragt werden. Die Ergebnisse der Studie sowie eine Reihe anderer aktueller Entwicklungen zeigen, dass der lange unterstellte Zusammenhang von Illiteralität und sozialer Exklusion die Lebenssituation von nicht hinreichend alphabetisierten Menschen nicht angemessen beschreibt.
In einem einführenden Vortrag werden zunächst neue Erkenntnisse präsentiert, die ein anderes Licht auf deren Lebenssituation und Teilhabechancen werfen. Anhand von Thesen werden die neuen Befunde und Schlussfolgerungen dann zur Diskussion gestellt.
Dr. Ulrich Steuten ist Fachbereichsleiter für Deutsch, Grundbildung und Politische Bildung an der Volkshochschule Moers. Er war Mitglied im Vorstand des BV Alphabetisierung und Grundbildung e.V. und Lehrbeauftragter an den Universitäten Köln, Duisburg/Essen, Klagenfurt sowie an der Pädagogischen Hochschule Weingarten.
Und hier die weiteren Termine und Themen für Sie im Überblick:
Dienstag, 11.6.2013, 16-19 Uhr
Berufliche Teilhabe und Diversity
Berufsausbildung und Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderung
- Lisa Pfahl, Universität Bremen
Diversity und Hochschule
- Uta Klein, Christian Albrechts Universität zu Kiel
Dienstag, 17.9.2013, 16-19 Uhr
Partizipative Forschung
Disability Studies in der Praxis – Erfahrungen aus „erster Hand“
- Swantje Köbsell, Universität Bremen
Partizipative Gesundheitsforschung
- Michael T. Wright, KHS Berlin
Dienstag, 19.11.2013, 16-19 Uhr
Kommunale Teilhabe
Partizipation von Menschen mit Behinderung am Sozialraum
- Prof. Dr. Albrecht Rohrmann, Universität Siegen
Armut und Teilhabe im städtischen Kontext
- Prof. Dr. Ronald Lutz, FH Erfurt
Kooperationspartner
IMEW
Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft
Warschauer Straße 58 A
10243 Berlin
Telefon: (0)30 / 29 38 17 - 70
Fax: (0)30 / 29 38 17 - 80
Fürst-Donnersmarck-Stiftung zu Berlin
Bereich Freizeit, Bildung, Beratung
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Tel.: 030 – 847 187 0
Fax: 030 – 847 187 23
E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de
www.villadonnersmarck.de
Veranstaltungsort:
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Kontakt:
Dr. Katrin Grüber
Telefon: 030-293817-70
E-Mail: info@imew.de
Anmeldung:
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Tel.: 030 – 847 187 0
Fax: 030 – 847 187 23
E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis 14 Tage vor dem jeweiligen Termin. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.
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Unsere Veröffentlichungen
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Neuerscheinungen
__ Ich bestelle _____ Expl. der Broschüre „10 Jahre Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft“. In dieser Publikation finden Sie die gesammelten Beiträge des festlichen Abends im Oktober 2011 sowie einen Überblick über Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Projekte des Institutes. Die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen.
__ Ich bestelle _____ Expl. der Veröffentlichung „Alter und Behinderung – Behinderung und Alter, Herausforderungen für die Gesellschaft“, hrsg. vom DRK und IMEW. ISBN 978-3-88579-747-5, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen.
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__ Ich bestelle _____ Expl. des imew konkret 15 „Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune“ von Klaudia Erhardt und Katrin Grüber 2011, ISSN 1612-9989, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen
__ Ich bestelle _____ Expl. des imew konkret 14 „Disability Mainstreaming in Berlin – Behinderung geht alle an“ von Katrin Grüber und Stefanie Ackermann 2011, ISSN 1612-9989, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen
__ Ich bestelle _____ Expl. der Veröffentlichung „Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune“ von Klaudia Erhardt und Katrin Grüber 2011; Buch. 148 S. Paperback Lambertus ISBN 978-3-7841-2053, Euro 16,80, zzgl. 2 EUR Versand pro Exemplar
__ Ich bestelle _____ Expl. der Broschüre IMEW Projekt „Disability Mainstreaming in Berlin – das Thema Behinderung geht alle an“, erarbeitet von Katrin Grüber, Stefanie Ackermann, Michael Spörke, 2011; broschiert, 42 Seiten, ISBN 978-3-9811917-3-8. Schutzgebühr 6 EUR, zzgl. 2 EUR Versand pro Exemplar
__ Ich bestelle _____ Expl der Veröffentlichung Grenzen des Erklärens - Plädoyer für verschiedene Zugangswege zum Erkennen, herausgegeben von Günter Altner, Markus Dederich, Rainer Hohlfeld und Katrin Grüber, 2011, 110 Seiten, Hirzel, ISBN 978-3-7776-1817-3, Euro 22, zuzüglich 3 EUR Versand pro Expl.
__ Ich bestelle _____ Expl. der Expertise Nr. 11 „Exklusion und Inklusion durch Sprache – Zur Geschichte des Begriffs Behinderung“ von Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl für 12 EUR zzgl. 2 EUR Versand pro Expl.
__ Ich bestelle _____ Expl. der Expertise Nr. 10 „Klinische Ethikkomitees und die Themen der Pflege“ von Dr. Helen Kohlen für 8 EUR zzgl. 2 EUR Versand pro Expl.
nachstehendes Bestellformular bitte per Fax an: 030/29 38 17 80, per E-Mail: info@imew.de oder per Post an das IMEW, Adresse siehe oben
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Unterstützungsmöglichkeiten
Sehr geehrte Damen und Herren, falls Sie noch nicht zu den Spendern und Förderern des IMEW zählen, möchten wir Sie um die finanzielle Unterstützung für unser Institut und unsere Vision bitten. Für jede Spende erhalten Sie einen herzlichen Dank und eine Zuwendungsbescheinigung für Ihre Steuererklärung! Weitere Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie nachfolgend.
IMEW Spendenkonto-Nr.: 32 82 101, Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 100 205 00)
Vermerk: Spende von "Ihr Name, Ihre Anschrift“
? Ich möchte die Perspektive Behinderung finanziell stärken als Spenderinnen und Spender bzw. als Förderer im Freundes- und Fördererkreis. Ich bitte die Institutsleiterin mich hierzu individuell zu beraten.
? Gerne unterstützen wir die Ziele des IMEW und setzen von unserer Webseite einen Link zu www.imew.de
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