IMEW-Newsletter 04/2018 - Friedrichshainer Kolloquium 2018 - Teilhabeforschung meets Praxis - Dienstag, 12.06.2018, 16 Uhr bis 19 Uhr
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich freue mich, Sie zu der 2. Veranstaltung des Jahres im Rahmen des Friedrichshainer Kolloquiums einzuladen. Am 12. Juni 2018 findet das Kolloquium in Zehlendorf statt, in Kooperation mit der Fürst Donnersmarck-Stiftung und dem Aktionsbündnis Teilhabeforschung in den Räumen der Villa Donnersmarck. An diesem Nachmittag geht es um das Thema „Teilhabe im Arbeitsleben“.
Marie Sophia Heide, Andreas Glatz & Mathilde Niehaus von der Universität zu Köln thematisieren im ersten Vortrag die Rolle der Schwerbehindertenvertretung im betrieblichen Setting. Durch den demographischen Wandel wird diese Rolle immer wichtiger und es braucht ein klares Profil. Im zweiten Vortrag von Veneta Slavchova und Viktoria Arling von der RWTH Aachen geht es um den schmalen Grat zwischen Inklusion und Stigmatisierung. Hier werden verschiedene Studien vorgestellt, die die spezifischen Herausforderungen von Inklusion in den Fokus rücken.
Im Rahmen der Kolloquien werden zu einem Thema jeweils zwei Vorträge aus unterschiedlichen Disziplinen gehalten und ausführlich mit Ihnen diskutiert. Auf diese Weise befördert das IMEW den Dialog zwischen den Disziplinen und stärkt dabei insbesondere die Perspektive Behinderung. Das Friedrichshainer Kolloquium wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Studierende und an Interessierte. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis zum 11. Juni 2018. Bitte melden Sie auch, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben. Aufgrund der Kurzfristigkeit des Newsletterversands können wir diesmal ausnahmsweise nicht garantieren, alle potentiellen Bedarfe abdecken zu können.
Weitere Informationen zur Anmeldung finden Sie in diesem Newsletter weiter unten. Ich freue mich auf Ihr Kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Grüber
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Dienstag, 12.06.2018, 16 bis 19 Uhr
Teilhabe im Arbeitsleben
Teilhabe im betrieblichen Setting - Welche Rolle nimmt die Schwerbehindertenvertretung ein?
- Marie Sophia Heide, Andreas Glatz & Mathilde Niehaus; Universität zu Köln, Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation
Fragen der Teilhabe werden in unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen diskutiert, so auch im betrieblichen Setting. Betriebliche Inklusion und Gesundheitsförderung sind in der aktuellen Debatte in Forschung und Praxis nicht mehr wegzudenken: Die Veränderungen aufgrund des demographischen Wandels und der Anhebung des Rentenalters haben Auswirkungen auf die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit. Sowohl die Zunahme des Alters als auch die Zunahmen von Belastungen aus dem Arbeitsumfeld steigern das Risiko von Leistungswandlung oder Langzeiterkrankung (Richter et al. 2012; Robert-Koch-Institut 2015).
Die Schwerbehindertenvertretung (SBV) übernimmt in der betrieblichen Inklusion und Gesundheitsförderung durch umfangreiche sozialrechtliche Kenntnisse, durch eine Funktion als vertrauensvolle Ansprechperson für Arbeitnehmer_innen sowie durch eine proaktive Anbahnung betrieblicher Gesundheitsmaßnahmen eine wichtige Rolle (BIH 2015; Kohl & Niehaus 2014). Durch das Ansteigen des Durchschnittsalters der Belegschaften, dem Fachkräftemangel sowie der globalen Forderung nach einer inklusiven Arbeitswelt wird die Rolle der SBVen zunehmend wichtiger. Damit einher geht das Erfordernis, ihre Rolle im Betrieb zu klären. Zu diesem Zweck wurden deutschlandweit 1945 SBVen und Stellvertreter_innen zu ihren Tätigkeiten sowie zu internen und externen Kooperationspartnern befragt.
Marie Sophia Heide ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation an der Universität zu Köln (Prof.‘in Dr. Mathilde Niehaus). Sie forscht gemeinsam mit dem Projektteam (Prof.‘in Dr. Mathilde Niehaus & Dr. Andreas Glatz) in einem von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projekt zur Rolle der Schwerbehindertenvertretungen in deutschen Betrieben.
Der schmale Grat zwischen Inklusion und Stigmatisierung – Herausforderungen beim sozialen Wandel
- Veneta Slavchova (M.Sc. Psych.) und PD Dr. Viktoria Arling (beide Lehr- und Forschungsgebiet Gesundheitspsychologie, vormals Berufliche Rehabilitation), RWTH Aachen
Mit Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im SGB IX und dem Teilhabegesetz wird die Forderung nach vollkommener Gleichheit von gesunden und behinderten Menschen gesetzlich verankert. Solchen Forderungen stehen jedoch auf zwischenmenschlicher Ebene – in der Begegnung von gesunden und behinderten Menschen – sozialpsychologisch gut erforschte Mechanismen entgegen (klassische Selbstkategorisierungstheorie). Auf automatischer Verarbeitungsroute werden Menschen in Sekundenschnelle in Eigen- bzw. Fremdgruppe eingeteilt. Fremdgruppen sind häufig spezifischen, mehr oder weniger bewussten Vorurteilen und Stigmata ausgesetzt. Diese Bewertungen gelten auch für die Einteilung in „gesund“ und „behindert“. Solche Beobachtungen widersprechen dem Gedanken der Inklusion.
Im Rahmen des Vortrages werden vor diesem Hintergrund eine Reihe von Studien vorgestellt, die die Herausforderung von Inklusion in den Fokus rücken. Die Kernbotschaft ist, dass Inklusion auf zwischenmenschlicher Ebene als zweiseitiger Prozess verstanden werden sollte, in dem es die Aufgabe gesunder und behinderter Menschen ist, aktiv und eigenverantwortlich mitzuwirken. Ein Schlüsselbaustein im Ganzen ist das gegenseitige Verständnis. Hieraus leitet sich ab, dass politische Forderungen zwar rechtliche, aber nicht zwangsläufig zwischenmenschliche Relevanz haben.
Und hier die weiteren Termine und Themen für Sie im Überblick:
Dienstag, 18.09.2018, 16 bis 19 Uhr
Partizipation in Forschung und Praxis
Trainingskurs für Rheumapatienten
- Dieter Wiek & Jürgen Clausen, Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V
Anstoß für einen Wandel zu inklusiven Hochschulen und einer inklusiven Wissenschaft – das Projekt PROMI – Promotion inklusive
- Jana Bauer, Susanne Groth und Mathilde Niehaus, Universität zu Köln
Teilhabe und Partizipation im Kontext inklusiver Weiterbildung
- Ute Kahle, GIBB gGmbH
Dienstag, 13.11.2017, 16 bis 19 Uhr
Teilhabeforschung zwischen Politisierung und Unabhängigkeit
Was bedeutet wissenschaftliche Unabhängigkeit in der Teilhabeforschung?
- Gudrun Wansing, Humboldt-Universität zu Berlin; Markus Schäfers, Hochschule Fulda & Jörg M. Kastl, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
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Kooperationspartner
IMEW
Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft
Warschauer Straße 58 A
10243 Berlin
Telefon: (0)30 / 29 38 17 - 70
Fax: (0)30 / 29 38 17 - 80
Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin
Bereich Freizeit, Bildung, Beratung
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Tel.: 030 – 847 187 0
Fax: 030 – 847 187 23
E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de
www.villadonnersmarck.de
Veranstaltungsort:
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Kontakt:
Dr. Katrin Grüber
Telefon: 030-293817-70
E-Mail: info@imew.de
Anmeldung:
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Tel.: 030 – 847 187 0
Fax: 030 – 847 187 23
E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis 14 Tage vor dem jeweiligen Termin. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.
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Veröffentlichungen
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__ Ich bestelle _____ Expl. der Veröffentlichung „Älter werden mit Kleinwuchs – Anforderungen an Präventionsmaßnahmen“, hrsg. vom BundesselbsthilfeVerband Kleinwüchsiger Menschen e.V. Die Veröffentlichung ist kostenfrei zu beziehen.
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