IMEW-Newsletter 03/2018 - Friedrichshainer Kolloquium 2018 - Teilhabeforschung meets Praxis - Dienstag, 17.04.2018, 16 Uhr bis 19 Uhr
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich freue mich, Sie zu der 1. Veranstaltung des Jahres im Rahmen des Friedrichshainer Kolloquiums einzuladen. Am 17. April 2018 findet das Kolloquium zum Thema „Teilhabeforschung meets Praxis“ in Zehlendorf statt, in Kooperation mit der Fürst Donnersmarck-Stiftung und dem Aktionsbündnis Teilhabeforschung in den Räumen der Villa Donnersmarck.
Das diesjährige Friedrichshainer Kolloquium steht unter dem Oberthema „Teilhabeforschung meets Praxis“. Ziel von Teilhabeforschung ist es, Bedingungen für selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft zu analysieren. Wie das Bündnis für Teilhabeforschung betont, muss diese inter- und transdisziplinär sein und die Heterogenität der Menschen mit Behinderungen mitdenken.
Das erste Kolloquium findet am Dienstag, den 17.04.2018 in der Zeit zwischen 16 Uhr und 19 Uhr statt. An diesem Nachmittag geht es um das Thema „Teilhabe/Partizipation von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf“.
Erik Weber und David Cyril Knöß thematisieren in ihrem Vortrag die sozialräumliche Orientierung von Teilhabeleistungen für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. Anhand erster Erkenntnisse aus einem noch laufenden Forschungsprojekt im Kontext eines inklusiven Mehrgenerationen-Wohnprojekts, werden hier unter anderem sowohl Möglichkeiten als auch Übertragungsproblematiken sozialraumorientierter Praxis beschrieben.
Katrin Grüber und Tina Denninger werden in ihrem Vortrag vorläufige Ergebnisse aus dem Projekt „Hier bestimme ich mit - Index für Partizipation“ darstellen, dass das IMEW gemeinsam mit dem Bundesverband evangelische Behindertenhilfe durchführt und das von der Stiftung Aktion Mensch gefördert wird.
Im Rahmen der Kolloquien werden zu einem spezifischen Thema jeweils zwei Vorträge aus unterschiedlichen Disziplinen gehalten und ausführlich mit Ihnen diskutiert. Auf diese Weise befördert das IMEW den Dialog zwischen den Disziplinen und stärkt dabei insbesondere die Perspektive Behinderung. Das Friedrichshainer Kolloquium wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Studierende und an Interessierte. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis zum 16. April 2018. Bitte melden Sie auch, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben. Aufgrund der Kurzfristigkeit des Newsletterversands können wir diesmal ausnahmsweise nicht garantieren, alle potentiellen Bedarfe abdecken zu können.
Weitere Informationen zur Anmeldung finden Sie in diesem Newsletter weiter unten. Ich freue mich auf Ihr Kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Grüber
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Dienstag, 17. April 2018, 16-19 Uhr
Teilhabe/Partiziaption von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf
Sozialräumliche Orientierung von Teilhabeleistungen für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf – Erkenntnisse, Realitäten und Perspektiven
- Erik Weber und David Cyril Knöß, EH Darmstadt
Erste konzeptionelle Ideen für eine sozialräumliche Orientierung von Teilhabeleistungen für Menschen mit Behinderung reichen in die Anfänge der 2000er Jahre zurück. Dennoch setzen sich Ansätze der Sozialraumorientierung nur sehr langsam durch. Die Analyse der Gründe hierfür hat im wissenschaftlichen Diskurs erst begonnen. Angenommen werden u.a. Übertragungsprobleme aus dem Feld der Sozialen Arbeit auf das Feld der Behindertenhilfe und die Beharrlichkeit der institutionellen Logik von Unterstützungssystemen. Im Kontext von Teilhabeleistungen für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf stellt dies Theorie und Praxis vor besondere Herausforderungen.
Zentrale Elemente des Konzepts der Sozialraumorientierung und dessen Rezeption in der Behindertenpädagogik werden skizziert und die Möglichkeiten des Ansatzes für die Gestaltung von Teilhabeleistungen aufgezeigt. Anhand erster Erkenntnisse aus einem noch laufenden Forschungsprojekt im Kontext eines inklusiven Mehrgenerationen-Wohnprojekts, werden sowohl Möglichkeiten als auch Übertragungsproblematiken sozialraumorientierter Praxis beschrieben. Exemplarisch wird dies anhand der Situation von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf in den Lebensbereichen Wohnen und Freizeit konkretisiert. Im Fokus des o.g. Personenkreises werden schließlich Perspektiven für künftige Anforderungen an Teilhabeleistungen und für mögliche Veränderungsbedarfe in Theorie und Praxis einer am Sozialraum orientierten Behindertenpädagogik aufgezeigt.
Prof. Dr. Erik Weber ist Professor für Inclusive Education / Integrative Heilpädagogik und Studiengangsleitung im gleichnamigen Bachelorstudiengang am Fachbereich Sozialarbeit / Sozialpädagogik an der EH Darmstadt, stellvertretender Vorsitzender des Berufs- und Fachverband Heilpädagogik (BHP) und im Vorstand der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft (DHG). Schwerpunktthemen und Forschungsbereiche sind: Teilhabeforschung, Integration und Inklusion, Deinstitutionalisierung, Enthospitalisierung, Rehistorisierung und Beratung im Kontext Individueller Hilfe- bzw. Teilhabeplanung.
David Cyril Knöß, M.A. in Inclusive Education / Integrative Heilpädagogik. Seit Januar 2013 wiss. Mitarbeiter im Forschungsbereich Teilhabe und Ausschluss an der EH Darmstadt und seit Januar 2018 wiss. Mitarbeiter am Institut für Sonderpädagogik der Goethe Universität Frankfurt. Als Mitglied und Kassenprüfer ist er in der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft (DHG) aktiv. Themenschwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit und Forschung sind: Teilhabe und Ausschluss, De-Institutionalisierung, Enthospitalisierung, individuelle Hilfeplanung und Beratung, komplexe Behinderung, Sozialraum und Inklusion.
Partizipation von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf
- Katrin Grüber und Tina Denninger, IMEW Berlin
Die UN-BRK normiert für alle Menschen mit Behinderungen Rechte wie das Recht auf Partizipation. Was bedeutet das in der Praxis für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, d.h. Menschen, die eine kognitive Einschränkung haben und zusätzlich auf emotionaler, sozialer und/oder kommunikativer Ebene beeinträchtigt sind?
Tina Denninger und Katrin Grüber werden vorläufige Ergebnisse aus dem Projekt „Hier bestimme ich mit - Index für Partizipation“ darstellen, dass das IMEW gemeinsam mit dem Bundesverband evangelische Behindertenhilfe durchführt und das von der Stiftung Aktion Mensch gefördert wird. Das Projekt basiert auf der Einschätzung, dass genauer hingeschaut werden muss, um Barrieren zu identifizieren, die Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen an der Partizipation, d.h. der Beteiligung an Entscheidungs- und Gestaltungsprozesses hindern, um sie dann abbauen bzw. verhindern zu können. Auf dieser Grundlage wird gefragt:
- Wie können bei Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen die Bedürfnisse, Anliegen und Wünsche von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf umgesetzt werden?
- Wo scheinen Grenzen zu liegen und wie können diese vermeintlichen Grenzen aber auch verschoben werden?
Es hat sich u.a. gezeigt, dass es noch mehr als bei anderen Beteiligungsprozessen bei der Partizipation von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf wichtig ist, Zeit, Geduld und Kreativität einzubringen.
Katrin Grüber leitet das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft. Tina Denninger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMEW.
Und hier die weiteren Termine und Themen für Sie im Überblick:
Dienstag, 12.06.2018, 16 bis 19 Uhr
Teilhabe im Arbeitsleben
Teilhabe im betrieblichen Setting - Welche Rolle nimmt die Schwerbehindertenvertretung ein?
- Marie Sophia Heide, Andreas Glatz und Mathilde Niehaus, Universität zu Köln
Der schmale Grat zwischen Inklusion und Stigmatisierung – Herausforderungen beim sozialen Wandel
- Veneta Slavchova und Viktoria Arling, RWTH Aachen
Dienstag, 18.09.2018, 16 bis 19 Uhr
Partizipation in Forschung und Praxis
Trainingskurs für Rheumapatienten
- Dieter Wiek & Jürgen Clausen, Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V
Anstoß für einen Wandel zu inklusiven Hochschulen und einer inklusiven Wissenschaft – das Projekt PROMI – Promotion inklusive
- Jana Bauer, Susanne Groth und Mathilde Niehaus, Universität zu Köln
Teilhabe und Partizipation im Kontext inklusiver Weiterbildung
- Ute Kahle, GIBB gGmbH
Dienstag, 13.11.2017, 16 bis 19 Uhr
Teilhabeforschung zwischen Politisierung und Unabhängigkeit
Was bedeutet wissenschaftliche Unabhängigkeit in der Teilhabeforschung?
- Gudrun Wansing, Humboldt-Universität zu Berlin; Markus Schäfers, Hochschule Fulda & Jörg M. Kastl, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
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Kooperationspartner
IMEW
Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft
Warschauer Straße 58 A
10243 Berlin
Telefon: (0)30 / 29 38 17 - 70
Fax: (0)30 / 29 38 17 - 80
Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin
Bereich Freizeit, Bildung, Beratung
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Tel.: 030 – 847 187 0
Fax: 030 – 847 187 23
E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de
www.villadonnersmarck.de
Veranstaltungsort:
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Kontakt:
Dr. Katrin Grüber
Telefon: 030-293817-70
E-Mail: info@imew.de
Anmeldung:
Villa Donnersmarck
Schädestr. 9-13
14165 Berlin
Tel.: 030 – 847 187 0
Fax: 030 – 847 187 23
E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis 14 Tage vor dem jeweiligen Termin. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.
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Veröffentlichungen
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__ Ich bestelle _____ Expl. der Veröffentlichung „Älter werden mit Kleinwuchs – Anforderungen an Präventionsmaßnahmen“, hrsg. vom BundesselbsthilfeVerband Kleinwüchsiger Menschen e.V. Die Veröffentlichung ist kostenfrei zu beziehen.
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