zum Seiteninhalt springen

Freunde & Förderer

Freunde & Förderer

Testimonial Berghöfer

Jochen Berghöfer
Jochen Berghöfer, Geschäftsführung Haus Mignon – Institut für Heilpädagogik, Pädagogik und Frühförderung, Hamburg
Die Vision, ein Institut zu gründen mit der Aufgabenstellung, "die Perspektive von Menschen mit Behinderung ... (mehr)

IMEW-Newsletter 14/2012 - Friedrichshainer Kolloquium – zu Gast in Zehlendorf – „Die Breite des Normalen“ – Exklusion und Inklusion in historischer Perspektive

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

ich freue mich, Sie zu unserer nächsten Veranstaltung im Rahmen des Friedrichshainer Kolloquiums einladen zu dürfen.

 

Die Veranstaltung „,Die Breite des Normalen‘ – Exklusion und Inklusion in historischer Perspektive“ wird am Dienstag, dem 6. November 2012, in der Zeit zwischen 16.00 und 19.00 Uhr in der Villa Donnersmarck in Zehlendorf stattfinden.

Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht die Lebensphase Kindheit und Jugend, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts besondere Aufmerksamkeit zuteilwurde. Die ReferentInnen beleuchten in ihren Vorträgen die Entwicklungen in der Kinder- und Jugendfürsorge im historischen Kontext. Sie verdeutlichen die Bezüge der zur damaligen Zeit generierten Konzepte zur heutigen Praxis im Umgang mit „verhaltensauffälligen“ Kindern und Jugendlichen.

Durch die Friedrichshainer Kolloquien etabliert das IMEW eine Plattform, auf welcher der Dialog zwischen den Disziplinen gefordert und gefördert, und vor allem die Perspektive von Menschen mit Behinderungen gestärkt wird. Hierbei richten sich die Friedrichshainer Kolloquien an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fachbereichen, an Studierende und Interessierte. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Katrin Grüber

___________________________________________________________________

 

Dienstag, 6. November 2012, 16 Uhr - 19 Uhr

 

„Die Breite des Normalen“ – Exklusion und Inklusion in historischer Perspektive

- Zur Konstruktion der Diagnose „psychopathisches Kind“

- Dr. Wolfgang Rose, Berlin

 

Um 1900 lässt sich ein wachsendes öffentliches Interesse an allen mit „Kindheit und Jugend“ zusammenhängenden Fragen feststellen. Die zunehmende Akzeptanz dieser besonderen Lebensphase und ihrer speziellen Bedürfnisse führte auch zu größerer Aufmerksamkeit für die damit einhergehenden besonderen Probleme und Notlagen. Damit waren jedoch nicht nur und nicht in erster Linie persönliche Krisen gemeint, die den Prozess des Heranwachsens begleiten. Im Fokus standen vielmehr die sozio-kulturellen Bedingungen unter denen Kinder und Jugendliche aufwuchsen, insbesondere in den Unterschichten der wachsenden städtischen Ballungsräume.

In den proletarischen Wohnvierteln wurde eine Zunahme schwerwiegender Störungen der sozialen Beziehungen – Alkoholismus, Gewalt, Kriminalität – beobachtet. Bürgerliche Sozialreformer_innen sahen darin eine Gefahr für die Gesellschaft, der in Zukunft eine Vielzahl „fehlentwickelter“ Mitglieder entgegen zu wachsen schien. Eine „Problemgruppe“ war dabei die der erziehungsschwierigen Kinder und Jugendlichen. Auf sie wurde zunehmend das in der Psychiatrie entwickelte Konzept der „psychopathischen Konstitution“ zur Erklärung von Verhaltensaufälligkeiten angewendet.

 

Der Vortrag thematisiert den ambivalenten Prozess des Vordringens naturwissenschaftlich-psychiatrischer Ideen in der Jugendfürsorge zu Beginn des 20. Jahrhunderts und beleuchtet damit die Entstehungsbedingungen der heutigen Kinder- und Jugendpsychiatrie.

 

Dr. Wolfgang Rose ist Mitarbeiter am Charité Institut für Geschichte der Medizin und forscht zu Themen der Medizin sowie der berlin-brandenburgischen Regionalgeschichte.

 

 

Historische Vorläufer der Inklusion: der „Deutsche Verein zur Fürsorge für jugendliche Psychopathen“ (1918-1930)

- Dr. Petra Fuchs, Berlin

 

Am 19. Oktober 1918, unmittelbar vor dem Ende des Ersten Weltkrieges, gründete sich in Berlin der „Deutsche Verein zur Fürsorge für jugendliche Psychopathen e.V.“ (DVFjP). Zu seinen Aufgaben zählten die wissenschaftliche Erforschung und der Ausbau der Fürsorge für Kinder und Jugendliche mit „psychopathischen Konstitutionen.“ Unter diesen medizinisch geprägten Begriff fassten die Vertreter_innen von Psychiatrie, Heilpädagogik, Jugendfürsorge und Rechtsprechung seit dem Ende des 19. Jahrhunderts eine Bandbreite „abweichenden“ Verhaltens – von schulischen Schwierigkeiten über auffallenden Bewegungsdrang bis hin zu sexuellen Auffälligkeiten und jugendlicher Kriminalität.

 

Kennzeichen dieser Verhaltensauffälligkeiten war, dass sie sich in einem Bereich zwischen „psychischer Erkrankung“ und „geistiger Gesundheit“, zwischen „Abweichung“ und „Normalität“ bewegten und zu beiden Polen hin fließende Übergänge aufwiesen.

 

Unter dem Einfluss der Sozialpädagogin Ruth von der Leyen (1888-1935), auf deren Initiative die Gründung des DVFjP maßgeblich zurückging, stieg der Verein in der Weimarer Republik rasch zur wichtigsten und einflussreichsten Größe in der sozialreformerischen und pädagogischen Bewegung dieser Zeit auf und nahm entscheidenden Einfluss auf das sich gründende staatliche Jugendwohlfahrts- und Gesundheitswesen.

 

In enger Zusammenarbeit mit dem Berliner Psychiater und Neurologen Franz Kramer (1878-1967) begründete von der Leyen einen „objektiv“-naturwissenschaftlichen und milieuorientierten Ansatz der „Psychopathenfürsorge“, in dessen Mittelpunkt das kindliche Individuum stand. Das Denkmodell beruhte auf empirischer, also vom Einzelfall ausgehender Forschung. Es unterschied sich nicht nur von anderen Konzepten seiner Zeit, die die Ursachen von „Schwererziehbarkeit“ ausschließlich biologistisch deuteten. Auch mit dem Blick auf heutige sozialpsychiatrische und inklusionspädagogische Konzepte im Umgang mit Schulverweigernden, aufmerksamkeitsgestörten und hyperaktiven, aggressiven und gewalttätigen sowie delinquenten Kinder und Jugendlichen erscheint das Konzept von der Leyens und Kramers als ein höchst „moderner“ Ansatz.

 

Dr. Petra Fuchs ist Erziehungswissenschaftlerin und Historikerin. Seit 2000 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin an der Charité in unterschiedlichen Forschungsprojekten tätig. Von 2009-2011 gehörte sie dem DFG Forschungsprojekt „Die Breite des Normalen“. Zum Umgang mit Kindern im Schwellenraum zwischen „gesund“ und „geisteskrank“ in Berlin und Brandenburg, 1918-1933 an.

__________________________________________________________________

 

Und hier zum Vormerken schon einmal der nächste und für das Jahr 2012 letzte Termin unserer Veranstaltungsreihe „Friedrichshainer Kolloquium“:

 

Dienstag, 11. Dezember 2012, 16.00 – 19.00 Uhr

 

Definition von Behinderung

 

Der Behinderungsbegriff in Deutschland und die UN-Behindertenrechtskonvention

- Dr. Minou Banafsche

 

(Ehe-)Partnerschaftliche Definition von Behinderung

- Birgit Behrisch, Berlin

 

 

Kooperationspartner:

 

IMEW

Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft

Warschauer Straße 58 A

10243 Berlin

Telefon: (0)30 / 29 38 17 - 70

Fax: (0)30 / 29 38 17 - 80

www.imew.de

 

Fürst-Donnersmarck-Stiftung zu Berlin

Bereich Freizeit, Bildung, Beratung

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

Tel.: 030 – 847 187 0

Fax: 030 – 847 187 23

E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de

www.villadonnersmarck.de

Veranstaltungsort:

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

 

Kontakt:

Dr. Katrin Grüber

Telefon: 030-293817-70

E-Mail: info@imew.de

www.imew.de

 

Anmeldung:

Villa Donnersmarck

Schädestr. 9-13

14165 Berlin

Tel.: 030 – 847 187 0

Fax: 030 – 847 187 23

E-Mail: villadonnersmarck@fdst.de

Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Wir bitten um telefonische oder elektronische Anmeldung bis 14 Tage vor dem jeweiligen Termin. Bitte teilen Sie auch mit, wenn Sie Unterstützungsbedarf haben.

___________________________________________________________________

 

Unsere Veröffentlichungen

___________________________________________________________________

 

Neuerscheinungen

 

__ Ich bestelle _____ Expl. „Verbesserte Körper – gutes Leben? Bioethik, Enhancement und die Disability Studies“, Miriam Eilers/Katrin Grüber/Christoph Rehmann-Sutter (Hrsg.) Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2012. 331 S., Praktische Philosophie Kontrovers. Bd. 5, herausgegeben von Rudolf Rehn und Christina Schües, ISBN 978-3-631-63065-5 geb. 56,95 €

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Broschüre „10 Jahre Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft“. In dieser Publikation finden Sie die gesammelten Beiträge des festlichen Abends im Oktober 2011 sowie einen Überblick über Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Projekte des Institutes. Die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen.

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Veröffentlichung „Alter und Behinderung – Behinderung und Alter, Herausforderungen für die Gesellschaft“, hrsg. vom DRK und IMEW. ISBN 978-3-88579-747-5, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen.

 

----------------------------------------------------------------------------------------------

 

__ Ich bestelle _____ Expl. des imew konkret 15 „Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune“ von Klaudia Erhardt und Katrin Grüber 2011, ISSN 1612-9989, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen

 

__ Ich bestelle _____ Expl. des imew konkret 14 „Disability Mainstreaming in Berlin – Behinderung geht alle an“ von Katrin Grüber und Stefanie Ackermann 2011, ISSN 1612-9989, die Veröffentlichung ist kostenlos zu beziehen

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Veröffentlichung „Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Kommune“ von Klaudia Erhardt und Katrin Grüber 2011; Buch. 148 S. Paperback Lambertus ISBN 978-3-7841-2053, Euro 16,80, zzgl. 2 EUR Versand pro Exemplar

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Broschüre IMEW Projekt „Disability Mainstreaming in Berlin – das Thema Behinderung geht alle an“, erarbeitet von Katrin Grüber, Stefanie Ackermann, Michael Spörke, 2011; broschiert, 42 Seiten, ISBN 978-3-9811917-3-8. Schutzgebühr 6 EUR, zzgl. 2 EUR Versand pro Exemplar

 

__ Ich bestelle _____ Expl der Veröffentlichung Grenzen des Erklärens - Plädoyer für verschiedene Zugangswege zum Erkennen, herausgegeben von Günter Altner, Markus Dederich, Rainer Hohlfeld und Katrin Grüber, 2011, 110 Seiten, Hirzel, ISBN 978-3-7776-1817-3, Euro 22, zuzüglich 3 EUR Versand pro Expl.

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Expertise Nr. 11 „Exklusion und Inklusion durch Sprache – Zur Geschichte des Begriffs Behinderung“ von Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl für 12 EUR zzgl. 2 EUR Versand pro Expl.

 

__ Ich bestelle _____ Expl. der Expertise Nr. 10 „Klinische Ethikkomitees und die Themen der Pflege“ von Dr. Helen Kohlen für 8 EUR zzgl. 2 EUR Versand pro Expl.

 

nachstehendes Bestellformular bitte per Fax an: 030/29 38 17 80, per E-Mail: info@imew.de oder per Post an das IMEW, Adresse siehe oben

 

 

 

 

Vorname, Name: _______________________________________

 

 

Straße: ______________________________________________

 

 

PLZ, Ort: _____________________________________________

 

 

Tel.: ________________________________________________

 

 

E-Mail: _______________________________________________

 

 

Datum, Unterschrift:____________________________________

 

 

___________________________________________________________________

 

 

Unterstützungsmöglichkeiten

 

Sehr geehrte Damen und Herren, falls Sie noch nicht zu den Spendern und Förderern des IMEW zählen, möchten wir Sie um die finanzielle Unterstützung für unser Institut und unsere Vision bitten. Für jede Spende erhalten Sie einen herzlichen Dank und eine Zuwendungsbescheinigung für Ihre Steuererklärung! Weitere Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie nachfolgend.

 

IMEW Spendenkonto-Nr.: 32 82 101,

Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 100 205 00)

Vermerk: Spende von "Ihr Name, Ihre Anschrift“

 

 

__ Ich möchte die Perspektive Behinderung finanziell stärken als Spenderinnen und Spender bzw. als Förderer im Freundes- und Fördererkreis. Ich bitte die Institutsleiterin mich hierzu individuell zu beraten.

__ Gerne unterstützen wir die Ziele des IMEW und setzen von unserer Webseite einen Link zu www.imew.de

 

 

 

Vorname, Name: _____________________________________________________

 

Organisation: _____________________________________________________

 

Straße: _________________________________________________________

 

PLZ, Ort: __________________________________________________________

 

Tel.: _______________________________________________________________

 

Fax: _____________________________________________________________

 

E-Mail: __________________________________________________________

 

Datum, Unterschrift: ___________________________________

 

___________________________________________________________________

 

 

Impressum:

 

IMEW Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft gemeinnützigeGmbH.

Warschauer Str. 58A, D-10243 Berlin

fon: +49 (030) 293817-70

fax: +49 (030) 293817-80

E-mail: info@imew.de

Alle erforderlichen Pflichtangaben zur Gesellschaft im Sinne des § 35a GmbHG erhalten Sie im Impressum auf www.imew.de

 

_______________________________________________________________________

 

Im "Footer" können Sie den Newsletter abbestellen, wenn Sie den dortigen Link drücken:

Seitenanfang


© 2008 | IMEW - Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft
www.imew.de